Eine Bergtour weitab von digitalem Stress. So hatte es Jenny für ihre Mitarbeiter geplant und einen Handy-freien Wochenendausflug bei einem Reiseanbieter gebucht. Doch kaum ist die überschaubare Gruppe dort angekommen, verläuft ihr Entgiftungstrip anders, als gedacht. Noch am gleichen Abend schneidet ein heftiger Schneesturm das abgelegene Bergsteigerhotel von der Außenwelt ab, während eine der anwesenden Personen mit dem Funkgerät ihre letzte Möglichkeit für eine Kontaktaufnahme zerstört. Als dann auch noch ein Mitglied der Gruppe verschwindet und später mit schweren Misshandlungen aufgefunden wird, nimmt die Panik überhand. Denn spätestens jetzt wird allen klar, dass ein Psychopath unter ihnen eilt und jeder sein nächstes Opfer sein kann.
Spannend und undurchsichtig präsentiert sich Arno Strobels Thriller und weiß mit einem geschickten Verwirrspiel zu fesseln. Dabei ist es vor allem die Ungewissheit über die Identität des Täters, die allen Beteiligten zu schaffen macht und zu gegenseitigen Verdächtigungen und panischen Handlungen führt. Wie bei Anna, die sich nachts alleine ins Zimmer einschließt, weil sie glaubt, dort in Sicherheit zu sein oder Florian, der plötzlich zu einem Messer greift und niemanden an sich heranlassen will. Eine prekäre Situation, die immer gefährlicher wird und zu eskalieren droht. Deshalb sollte sich jeder Leser bei der Lektüre des Buches im Klaren darüber sein, dass in dem abgelegenen Berghotel Grausames geschieht und er über blutige Tatorte mit schwer verletzten Opfern stolpern wird.
Der Schreibstil von Arno Strobel ist angenehm flüssig und lässt nur so über die Seiten fliegen. Kurz gehaltene Kapitel und auf das Westliche beschränkte Dialoge zeichnen verantwortlich dafür, dass es im Handlungsverlauf keine Pausen gibt, während ein geschickt inszeniertes Horrorszenario alle im Berghotel befindlichen Menschen bis zum Äußersten treibt. Dabei offenbart sich schnell, dass der verantwortliche Reiseleiter ein Waschlappen ist und eine toughe Dame das Zepter übernimmt. Doch vor allem treten gut versteckte Geheimnisse und längst in Vergessenheit geratene Verfehlungen ans Tageslicht und sorgen dafür, dass die Suche nach dem Täter verworrene Züge annimmt und letztendlich jeder für das Gemetzel verantwortlich sein kann.
Fazit:
Die Vergangenheit schläft nicht und Rache ist süß. Vor allem, wenn sie unter so idealen Bedingungen, wie in Arno Strobels Thriller ausgelebt werden kann. Deshalb ist dieses Buch eine gute Empfehlung für alle Thrillerfans, die rasante Plots und dunkle Geheimnisse mögen.
Sonntag, 27. Oktober 2019
Ich habe gestern abend mit dem Buch angefangen und musste mich anstrengen, es zur Seite zu legen und zu schlafen!
AntwortenLöschenLG
Sabienes