"Die Stimme" von S. K. Tremayne

Die Journalistin Jo Ferguson ist nach der Scheidung von ihrem Ehemann Simon zu einer Freundin gezogen, die in dem noblen Londoner Stadtteil Camden wohnt. Dort versucht sie sich, mit dem Schreiben von Artikeln und Drehbüchern über Wasser zu halten. Doch anstatt in Ruhe ihren Tätigkeiten nachzugehen, wird sie immer wieder durch merkwürdige Bemerkungen und ernsthafte Anschuldigungen der digitalen Home Assistentin Electra gestört. Mit dem Wissen über ihr schlimmstes Geheimnis und der Drohung sie an die Polizei zu verraten, versucht Electra sie in den Selbstmord zu treiben. Ein Vorhaben, das schon bald Früchte trägt. Denn entgegen besseren Wissens glaubt Jo genauso psychisch krank, wie ihr verstorbener Vater zu sein. 

„Die Stimme“ ist ein beängstigender Psychothriller, der die Gefahren künstlicher Intelligenz in den Mittelpunkt seiner Handlung stellt. Ein brisantes Thema, das für viele Diskussionen sorgt. Denn die Risiken, die mit ihrer Nutzung verbunden sind, erweisen sich als enorm hoch. So hören Sprachassistenten, wie die hier verwendete Electra ständig alles mit und werden schnell zum gezielt eingesetzten Spion. Aber nicht nur dadurch entsteht eine ernst zu nehmende Gefahr. Der britische Autor S. K. Tremayne zeigt in seinem Thriller deutlich auf, wie manipulierbar diese sind und setzt sie für die Durchführung eines fiesen Planes ein. 

Die fiktive Geschichte von Rache und Neid wird aus der Sicht verschiedener Personen heraus geschildert. Als Hauptfigur tritt Jo Ferguson in Erscheinung, die als Ich-Erzählerin über die erschreckenden Ereignisse in ihrem Leben berichtet. Sie bestreitet die meisten Kapitel, während ihr Mann Simon, ihre Mutter Janet, ihre beste Freundin Tabitha oder auch Simons neue Ehefrau Polly nur in kurzen, erläuternden Passagen beteiligt sind und das oftmals nur, um eine neue Wendung herbeizuführen. Davon allerdings gibt es einige in diesem Thriller einige, sodass der Leser niemals weiß, ob die Wahrnehmungen der Journalistin Jo glaubwürdig sind oder ob sie krankhaften Wahnvorstellungen erlegen ist. Ein clever inszenierter Plot, der zum ständigen Weiterlesen animiert und ein fesselndes und ein wenig gruseliges Leseabenteuer beschert. 

Fazit und Bewertung: 
Ein erschreckend realer und undurchsichtiger Thriller mit einer brisanten Thematik und einem spannenden Verlauf.

Sonntag, 18. Oktober 2020

2 Kommentare:

  1. Ich habe schon so viel Gutes über diesen Thriller gehört. Ich muss ihn unbedingt auch lesen.
    LG
    Sabiene

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  2. Ich wünsche dir ein spannendes Leseerlebnis.
    LG, Thea

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