"Der Verfolger" von John Katzenbach

Fünf Jahre ist es her, seit der New Yorker Psychotherapeut Frederick Starks einem Profikiller namens Rumpelstilzchen entkommen konnte. Seitdem hofft er jeden Tag, dass dieser den schweren Verletzungen erlegen ist, die ihm Frederick während eines dramatischen Kampfes zugefügt hat. Doch als er eines Abends aus der Klinik in Miami nach Hause kommt, findet er den inzwischen genesenen Killer mit einer Waffe in der Hand in seinem häuslichen Sprechzimmer vor. Ohne Erbarmen zwingt dieser ihn, auf seine verbrecherischen Forderungen einzugehen. Schließlich schuldet er ihm Frederick Starks noch einen Tod, den er nun umgehend liefern soll. Ein gefährliches Spiel nimmt seinen Lauf, bei dem alles anders ist, als es anfänglich scheint und es keinen Gewinner geben kann.

"Der Verfolger" ist die Fortsetzung von John Katzenbachs Thriller "Der Patient", der im Januar 2006 in deutscher Sprache erscheinen ist. Damals hatte der rachsüchtige Killer einen grausamen Wettstreit um Leben und Tod erdacht und dem renommierten New Yorker Psychotherapeuten Frederick Starks ein 15- tägiges Ultimatum gestellt. In dieser Zeit sollte er herausfinden, wer hinter dem selbst ernannten "Rumpelstilzchen" steckt und sollte er es nicht schaffen, verliert er seine Familie dafür. Unter enormen Druck gab es eine dramatische Jagd, die nun mit einer neu eingeläuteten Runde ihre Fortsetzung findet und nichts von der einstigen Spannung eingebüßt hat. Denn obwohl Frederick Starcks inzwischen weiß, wer der Killer ist und warum ausgerechnet er in seinem Fokus steht, ist lange noch nicht klar, was dieser diesmal bezweckt.

Der Auftakt des zweiten und finalen Teils um den Rumpelstilzchen-Killer ist gut erdacht und überzeugt mit einem dramatischen Verlauf und einem unvorhersehbaren Geschehen. Aber leider knickt die Spannungskurve in der zweiten Hälfte des Buches etwas ein und plötzlich scheinen die Gedankengänge des New Yorker Psychotherapeuten und seine Spekulationen um die wahren Absichten des Killers mehr im Mittelpunkt zu stehen, als die Bemühungen, den von ihm erdachten Plan zu durchkreuzen. Dadurch wirkt die Handlung ein wenig flach, obwohl viel geschieht und Frederick Starks als vermeintlicher Handlanger des Killers der Wahrheit immer näherkommt. Und erst am Ende merkt der Leser, wie genial erdacht der Plot wirklich ist, und genießt einen Showdown, der es in sich hat. 

Der Schreibstil des Autors präsentiert sich gewohnt flüssig, entbehrt aber nicht gängiger Klischees. Regelmäßig auftauchende Rückblicke in die Vergangenheit lassen auch einen Neueinsteiger nicht im Regen stehen, wobei es auf jeden Fall besser ist, den ersten Teil mit allen seinen perfiden Einzelheiten zu kennen. Denn nur so entfalten die abnormalen Spielchen des psychopathischen Profikillers in wahres Potenzial und helfen über die vorhandenen Schwächen bei der Handlungsdarlegung hinweg. Wobei auch die Figur des zunächst unsicheren und später knallhart agierenden New Yorker Psychotherapeut Frederick Starks etwas zu wankelmütig angelegt worden ist. Denn bereits am Ende des ersten Teils hat dieser seine neu gewonnene Stärke gezeigt. Warum also fällt er nun wieder in alte Muster zurück?

Fazit:
Ein spannender Thriller, der trotz kleiner Schwächen mit interessanten Wendungen und einem nicht vorhersehbaren Rachefeldzug gut unterhält.

Dienstag, 29. Januar 2019

2 Kommentare:

  1. Fand ich echt öde das Buch ☺
    GLG,
    Mel

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    1. So hat eben jeder einen anderen Geschmack. Mir hat es trotz einiger Schwächen gut gefallen.
      Ja man muss ihn eben mögen den Katzenbach.
      Liebe Grüße
      Thea

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