"Blut schweigt niemals" von Stephan Harbort


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Eine junge Frau wird in der Innenstadt von Aschaffenburg ihrem eigenen Pkw entführt und in ein naheliegendes Waldstück gebracht. Mehrfach vergewaltigt sie ihr Peiniger und sticht mit einem Schraubenzieher auf sie ein. Nur dem Instinkt, sich tot zustellen, verdankt sie es, dass sie sich retten kann. Mehr als 30 Jahre dauert es, bis eine eigens dafür ins Leben gerufene Gruppe von Spezialisten die Ermittlungen erneut aufnimmt und auf die Spur des Täters kommt. Ein Cold Case Fall, wie es viele gibt und deren Aufklärung nur gelingt, weil neue Verfahren zur Bewertung vorhandener Spuren vorhanden sind oder weitere Hinweise zu den verübten Straftaten bei den Polizeidienststellen eingehen.

Einer der bekanntesten Fälle in Stephan Harborts Buch mit dem Titel „Blut schweigt niemals“ ist der von Peggy Knobloch. Die neunjährige Schülerin aus dem oberfränkischen Lichtenberg hatte am 07. Mai 2001 das Schulhaus verlassen und wurde einige Zeit später gesehen, wie sie in ein rotes Auto stieg. Von da an fehlt jede Spur von dem Mädchen. Umfangreiche Ermittlungen wurden angestellt, Verdächtige verhört und Nachbarn befragt. Unter ihnen auch ein geistig behinderter Jugendlicher, der irgendwann die Tat gestand, sie aber widerrief und trotzdem verurteilt wurde. Doch er war es nicht und kam nach 10 Jahren Haft wieder frei. Der Fall Peggy Knobloch ist bis heute ungelöst.

Etwa 96 Prozent aller bekanntgewordenen Morde werden aufgeklärt. Eine gute Bilanz und doch gibt es circa 4 Prozent, bei denen die Verfahren vorläufig eingestellt werden, da ein Täter nicht ermittelt werden kann. Über diese Fälle, über Irrtümer von Sachverständigen und falsche Schlussfolgerungen von Ermittlern, über Wiederaufnahmeverfahren und die Neubewertung von Spuren schreibt Stephan Harbort, der als Experte für Serienmorde und Täterprofile gilt. Aber auch die umfangreichen Tätigkeitsfelder von operativen Fallanalytikern und Cold-Case-Teams stellt er seinen Lesern vor, denen die Aufgabe einer Bewertung von sogenannten Altfällen oder Cold Cases zufällt. Mit einer sachlichen und gut verständlichen Berichterstattung geht er dabei vor und scheut sich nicht neben eigenen Schlussfolgerungen auch kritische Anmerkungen einzustreuen.

Fazit und Bewertung:
Stephan Harbort bietet interessante Einblicke in ausgewählte Cold Cases Fälle aus der jüngsten Vergangenheit. Ausführlich und spannend erzählt, wirft er einen Blick hinter die Kulissen und stellt neben der eigentlichen Tat, die jahrelangen Bemühen diese aufzuklären in den Mittelpunkt. Um interessante Statistiken ergänzt, ist dieses Buch ein Must-have für alle Krimifans.

Samstag, 21. März 2020

2 Kommentare:

  1. Hallo :)

    ich bin durch Heike von Kamingeflüster auf deinen Blog aufmerksam geworden und muss mich in nächster Zeit unbedingt mal genauer bei dir umsehen. Ich habe schon die ein oder andere interessante Kategorie entdeckt.

    Ich lese schon sehr lange Krimis und Thriller jeglicher Art, aber Cold Cases interessieren mich ganz besonders. In dem Bereich würde ich auch super gern arbeiten.

    Das Buch hört sich richtig toll an. Ich setze es mir gleich mal auf die Wunschliste.

    Liebe Grüße
    Julia

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  2. Liebe Julia,

    hast du das Buch inzwischen gelesen? Wie fandest du es?

    Liebe Grüße
    Thea

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