Nach
einem verhängnisvollen Unfall wacht die 17-Jährige Eden Jones im
Krankenhaus auf und muss erfahren, dass sie einen Monat lang im Koma
gelegen hat. Eine merkwürdige Zeit, die von vielen Träumen
begleitet war und genauso unbegreiflich für Eden erscheint, wie das,
was danach geschieht. Denn durch Zufall lernt sie den Freund einer
anderen Komapatientin kennen, die ihr in Gedanken nahe ist, und
verliebt sich in ihn. Von nun an nagen arge Zweifel in ihr.
Schließlich gehört es sich nicht, einem schwer kranken Mädchen den
Freund auszuspannen, während diese jeden Tag aufs Neue um ihr Leben
ringt.
Es ist
ein schwieriges Thema, das Estelle Laure in ihrem Jugendroman
aufgegriffen hat und das sie, untermalt durch die Erlebnisse ihrer
Protagonistin Eden in den Fokus der Handlung stellt. Dabei macht sie
es ihr nicht leicht und lässt sie ein Trauma durchleben, dass ihre
Hoffnungen auf eine Karriere als Balletttänzerin für immer
zerstört. Vor allem deshalb leidet man als Leser mit der vom Leben
schwer gebeutelten und trotzdem unheimlich starken Eden mit, die nach
ihrem Erwachen aus dem Koma in ein verwirrendes Gefühlschaos fällt.
Doch anstatt nur an sich zu denken und zu versuchen, mit den
zerplatzten Träumen umzugehen, beweist Eden Stärke und zeigt den
Menschen, die ihr nahe sind, dass es sich auch in ausweglosen
Situationen zu kämpfen lohnt.
„Während
ich vom Leben träumte“ ist die Fortsetzung des Romans „Gegen das
Glück hat das Schicksal keine Chance“. Einem ebenfalls sehr
emotionalen Buch, in dem es um die aufkeimende Liebe von Edens
Freundin Lucille zu ihrem Zwillingsbruder Digby geht. Und obwohl der
Schreibstil von Estelle Laure gewöhnungsbedürftig ist, war die
Handlung selbst angenehm real, sodass sich der Leser gut mit den
Gefühlen der Figuren arrangieren kann. Anders hingegen verhält es
sich mit diesem Buch. Durch die sehr oft zum Tragen kommenden
Wahrnehmungen und Träume von Eden rutscht die Handlung ins
Esoterische ab, was nicht jedem Leser in dem vorliegenden Umfang
gefallen mag. Auch fällt es schwer, ihre Gedankengänge und Gefühle
nachzuvollziehen, wodurch sie als Figur nicht unbedingt sympathisch
erscheint. Schade, das hätte sich Eden nach ihrem schweren Unfall
und den damit verbundenen Folgen auf jeden Fall verdient.
Fazit:
„Während
ich vom Leben träumte“ ist ein durchwachsener Roman, der trotz
vieler Gefühle und dem Versuch, in die Gedanken komatöser Menschen
zu schauen, wenig fesselnd ist, sondern eher wirr und unausgegoren
erscheint.
Freitag, 29. März 2019
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