"Tod in Schmargendorf" von Karla Blum

Die alleinerziehende Krimibuchhändlerin Wanda gerät zufällig in einen Mordfall hinein, als sie das Wechselgeld für die Ladenkasse holen will. Doch anstatt froh zu sein, dass sie nur als Zeugin aussagen muss, nimmt sie den Vorschlag ihrer Freundin und Ladenbesitzerin Miriam an und beginnt selbst zu ermitteln. Dabei stößt sie nicht nur auf einige verdächtige Bewohner eines Altenheimes, die sie durch einen Krimi-Lesekurs kennenlernt, sondern auch über einen jungen Mann, der auf dem Dachboden des Hauses merkwürdige Dinge tut. Und dann gibt es da noch einen Kommissar, der verdammt gut aussieht und der ihr bei ihren Nachforschungen regelmäßig in die Quere kommt. Vor allem, als ein zweiter Mord geschieht und Wandas Sohn Josh in höchste Gefahr gerät.

"Tod in Schmargendorf" ist ein humorvoller Berlinkrimi, der in dem beschaulichen Ortsteil Schmargendorf angesiedelt ist, wo auch heute noch eine eher kleinstädtische Atmosphäre herrscht. Hier kennt man sich und deshalb sind die Schmargendorfer geschockt, als mitten in ihrer Idylle ein Mord geschieht. Aber nicht etwas der Tod des netten Bankers steht im Mittelpunkt des kriminellen Geschehens, sondern die mit einer ordentlichen Portion Fantasie gesegnete Krimibuchhändlerin Wanda, die den hinterlistigen Täter mit Feuereifer überführen will. Dass sie dabei ordentlich übers Ziel hinausschießt, bleibt nicht aus und so sind jede Menge lustige Szenen und amüsante Wortwechsel vorprogrammiert, bis das Verbrechen aufgeklärt werden kann.

Der Schreibstil von Karla Blum, die bereits unter ihrem richtigen Namen erfolgreich Romane verfasst hat, ist flüssig und versteht es trotz der anfänglich noch vorherrschenden Ereignislosigkeit, den Leser in Wandas aufregendes Leben zu ziehen. Dort lernt er neben der erfrischend spontan agierenden Krimibuchhändlerin auch eine Reihe an weiteren Figuren kennen, die liebevoll gezeichnet worden sind. Wie Wandas Chefin Miriam, deren nach außen sichtbare Perfektion kleine, kaum wahrnehmbare Schwächen überdeckt oder eine nette Dame aus dem Altenheim, die trotz schäbiger Kleidung immer die neuesten Krimis kauft. Und plötzlich kehrt mit Voranschreiten der Ermittlungen auch eine greifbare Spannung in die Handlung ein, die sich im Finale mit einem ordentlichen Knall entlädt.

Fazit:
Es macht Spaß, den mit einer tollen Atmosphäre, einer ordentlichen Portion Humor und einem rätselhaften Fall einhergehenden Krimi zu lesen. Zwar wird die Spannung nur langsam aufgebaut, dafür aber fühlt man sich als Leser mit Wanda in der Krimibuchhandlung richtig wohl. Und außerdem gibt es neben einigen undurchsichtigen Figuren auch liebenswerte Heimbewohner und einen Kommissar, der genau wie die sympathische Krimibuchhändlerin Wanda hoffentlich noch öfter in Erscheinung tritt.

Sonntag, 7. Oktober 2018

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