"Sprottenblut - Wagner & Anderson ermitteln in Kiel" von Zhara Herbst

Kommissarin Elisabeth Wagner stößt während einer nächtlichen Joggingrunde auf eine weibliche Leiche im Park. Mit unzähligen Schnitten am ganzen Körper malträtiert, hat ihr Mörder sie verbluten lassen. Danach hat er ihr mit einem Küchenmesser einen Stich ins Herz versetzt. Der erste Fall für Elisabeth, den sie in Kiel bearbeiten wird. Denn sie ist die Neue im Team und versteht lange Zeit nicht, warum ihr Kollege und Chef Pieter Anderson ihr gegenüber so merkwürdig ist. Noch bevor sie sein seltsames Verhalten klären kann, geschieht ein weiterer Mord und die beiden Ermittler werden mit den perfiden Rachegelüsten eines Psychopathen konfrontiert, der es auch auf sie abgesehen hat.

„Sprottenblut“ ist das Debüt der an der Küste lebenden Autorin Zhara Herbst, die als Psychotherapeutin und Dozentin in Kiel tätig ist. Neben einem spannenden Fall, der sich als überaus knifflig erweist, geht es in ihrem Buch auch um die Bewältigung der Vergangenheit. Dazu gibt es eine aufblühende Liebe, die einen umfangreichen Teil des Geschehens bestimmt und eine passende Portion Lokalkolorit wurde ebenfalls in die abwechslungreiche Handlung eingewebt. Wobei das ewige Hin und Her und die damit verbundenen Missverständnisse zwischen den sich annähernden Ermittlern zeitweilig nervig sind und die Ermittlungen zum Fall stören

Ein flüssiger Schreibstil, lebendige Dialoge und überraschenden Wendungen sorgen dafür, dass sich das Buch gut liest. Lediglich das Verständnis für das Dilemma der beiden Kieler Kommissare nimmt mit zunehmendem Fortschreiten der Handlung ab. Hier wäre weniger mehr gewesen. Dafür aber wurden die Nebenfiguren allesamt gut in Szene gesetzt. Angefangen von der nervigen Staatsanwältin, die am Ende gar nicht mehr so bissig ist, über den machohaften Kollegen, der sich später als guter Kumpel erweist, bis hin zu dem schwer erkrankten Vorgesetzten, der freiwillig das Bauernopfer spielt, wurden alle nachvollziehbar dargestellt und beleben das Geschehen ungemein.

Fazit und Bewertung:
Ein spannender Kielkrimi, der sich nur schwer in ein Genre packen lässt und fast schon als Liebesroman mit schwerwiegenden Verwicklungen punkten kann. Eine gute Empfehlung für Querbeetleser, die an Beziehungsdramen und Krimis gleichermaßen ihre Freude haben. 
 
Mittwoch, 23. Februar 2022

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