Serienmörder - Mythos und Faszination


Der Amerikaner Ted Bundi, der unter dem Namen „Campus-Killer“ bekannt geworden ist. Der britische Hausarzt Harold Shipman, der als „Dr. Tod“ seine Patienten ermordet hat. Oder der Moskauer Alexander Pitschuschkin, der „Schachbrettmörder“, der für alle 64 Felder eines Schachbretts ein Opfer braucht. Sie alle sind als Serienmörder in die Geschichte eingegangen, weil sie ohne Reue zu zeigen immer wieder getötet haben. Eine Männerdomäne, die keine ist. Denn es gibt auch Frauen, die aufgrund ausgeprägter Persönlichkeitsstörungen zur Serienmörderin geworden sind. Wie die Prostituierte Aileen Wuornos die sieben ihrer Freier getötet hat oder die schwarze Witwe Nannie Doss, die vier ihrer Ehemänner und weitere Familienangehörige ins Jenseits befördert hat.

Was aber fasziniert uns an diesen Menschen, die neben Massenmördern die schlimmsten und verabscheuungswürdigen Verbrecher sind? Nehmen wir einmal Ted Bundi, der charmant und gut aussehend in seiner Gerichtsverhandlung erscheint und plötzlich tausende Verehrer/-innen hatte. Sein Leben wurde bereits mehrfach verfilmt, weil er den Menschen nicht etwa das Fürchten lehrte, sondern sie in seinen Bann gezogen hat. Dabei ist er nicht allein. Auch der österreichische Serienmörder Jack Unterweger übte auf Menschen eine große Anziehung aus. Seine Roman, die er in der Haft geschrieben hat wurden zu Bestsellern oder auch verfilmt, während er plötzlich ein angesehener Schriftsteller war.

Hochintelligent, kontrolliert und charismatisch sind aber nicht alle von ihnen und doch lassen sich immer wieder Frauen oder auch Männer auf eine Beziehung mit ihnen ein. Ist es das das Bonny-und-Clyde-Syndrom, das verantwortlich dafür ist oder die Bekanntheit der „Bösen Jungs“, die ihre Fans ins schwärmen geraten lässt? Haben Mitleid und Kontrolle ihren Anteil daran oder das für Frauen so typische Helfersyndrom? Eine eindeutige Antwort darauf gibt es nicht. Denn abhängig von der individuellen Neigung des verehrenden Menschen wird der Grund verschieden sein. Doch eines ist immer gleich. Serienmörder können sich vor Liebesbriefen kaum retten und ab und an sind auch Nacktfotos oder Heiratsanträge mit dabei. Nur das Happy End, das gibt es nicht und das Leben in Freiheit, das durch die begangenen Taten verwirkt worden ist.

Eine spannende Thematik, die auch bei uns in Deutschland eine große Rolle spielt. Wie überall auf der Welt gibt es Mörder, die nicht nur einmal töten, sondern mit zeitlichen Abständen mindestens drei Menschen ermordet haben. Einer von ihnen ist Fritz Haarmann, des Schlächters von Hannover, der wegen Mordes 24 Jungen im Alter von 10 bis 22 Jahren verurteilt und hingerichtet wurde. Über ihn gibt es neben zahlreichen Büchern Verfilmungen, Theaterstücken und Kunstwerken sogar einen populären Song, der über seine makabren Machenschaften zu berichten weißt. „Warte nur ein Weilchen“ von Ina Broscow und Rudolf Scherfling ist in den 20er Jahren erschienen und wurde unter anderem 1961 als Jazzversion von dem Musiker Hawe Schneider mit seinen Spree City Stompers neu aufgenommen und hielt sich mehrere Wochen in den deutschen Charts.

Im Thriller „Blutroter Schatten“ von Patricia Walter ist es der renommierte Anwalt Thomas Rhode, der vor seiner Einweisung in den Hochsicherheitstrakt der Psychiatrie 11 Menschen ermordet hat und sich dafür vor Gericht verantworten musste. In einem Gespräch mit seiner Tochter Samantha allerdings behauptet er, dass es 16 Menschen waren und ein Mitgefangener, den er bei einem Ausbruchsversuch mit einer Glasscherbe erstach. Eine unrühmlichen Liste, die ihn weder mit Stolz erfüllt, noch bewegt. Sondern die eine Auflistung von Opfern ist, welche seinen Zwecken dienlich waren. 


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