Was gibt es
Schlimmeres, als aus einem Albtraum zu erwachen und festzustellen, dass die
Realität noch viel grausamer ist. Eine Erfahrung, die Marlis Seelers machen
muss, als sie an einem dunklen Herbstmorgen in ihrem Wintergarten zwei
ineinander verschlungene Leichen entdeckt. Auf Daunenfedern gebettet, liegen diese
inmitten einer zähen schwarzen Substanz, die sich später als Teergemisch
entpuppt. Aber nicht nur der Fußboden wurde mit der ätzenden Masse bedeckt.
Auch die Fenster und Wände wurden mit ihr beschmiert und bilden so eine
Dunkelkammer, die das bizarre Arrangement vor der restlichen Welt versteckt.
Allerdings nicht lange. Denn kurze Zeit später tauchen mit Franka Janhsen und Simon
Ackermann zwei Kommissare des zuständigen Morddezernats in Rerrick auf, die den
merkwürdigen Doppelmord untersuchen. Dabei werden sie nicht nur mit dem
mysteriös erscheinenden Fall konfrontiert, sondern auch mit einigen dunklen
Geheimnissen.
„Schwarze
Federn“ ist der erste Kriminalroman einer erfolgreichen Romanautorin, die sich
hinter dem Pseudonym Nina Malik versteckt. Aber nicht nur sie wahrt ihr
Geheimnis, auch Franka Janhsen ist auf ihrer neuen Dienststelle hoch im Norden
darum bemüht, ihre Vergangenheit ruhen zu lassen. Mit dunkel gehaltener
Businesskleidung und einer kühlen Distanz getarnt, lenkt sie von früheren
Wunden ab. Eine Taktik, die zu Beginn ihrer Tätigkeit gut funktioniert, später
aber ins Wanken gerät. Bis dahin aber sind sie und das Rerriker Team mit ganz
anderen Dingen beschäftigt. Denn ihre Hauptzeugin Martina Seeler erleidet einen
schweren Schock, während deren Ehemann, ein erfolgreicher Strafverteidiger, gleich
ganz verschwunden ist. Hinzu kommen ein obdachloser Punker und eine
freischaffende Künstlerin, die in dem verzwickten Fall ebenfalls eine Rolle
spielen und allerhand viel versprechende Fährten, denen nachgegangen werden
muss. Schade nur, dass sich die Mordermittlung letztendlich mit einigen Längen
präsentiert, die das spannende Leseerlebnis ab und an trüben.
Fazit:
Das Debüt
der Krimireihe um die Kommissarin Franka Janhsen wagt einen ungetrübten Blick
in menschliche Abgründe und weiß trotz kleiner Schwächen im Spannungsverlauf
gut zu unterhalten.
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