"Rachgier" von Val McDermid

Auf der Hochzeit einer Kollegin lernt Kathryn McCormicks einen Mann kennen, der wunderbar charmant und einfühlsam ist. Aber anstatt von nun an glücklich zu sein, wird ihre Leiche völlig verkohlt aus einem brennenden Auto gefischt. Ein brisanter Fall, den Carol Jordan gemeinsam mit Tony Hill und dem neu ins Leben gerufenen Sonderermittlungsteam übernimmt. Und obwohl dieses aus Experten besteht, gelingt es ihnen lange Zeit nicht, den Täter zu stellen. So gibt es schon bald weitere Morde, die allesamt auf das Konto eines Mannes gehen, der seine Opfer regelmäßig auf Hochzeiten kennenlernt.

"Rachgier" ist der zehnte Fall für Carol Jordan und Tony Hill, einem eingespielten Ermittlerduo, das für die Polizei in Bradfield tätig ist. Doch nicht nur beruflich stehen sich die brillante Kommissarin und der exzentrische Polizeipsychologe nah. Auch im privaten Bereich verstehen sie sich gut und so wird Carol von Tony bei ihren Bemühungen die Alkoholsucht zu bekämpfen, tatkräftig unterstützt. Ein für beide Seiten kräftezehrender Kampf, der ihnen Einiges abverlangt. Sei es, weil die zu den Akten gelegte Alkoholfahrt von Carol zu ihren Gunsten vertuscht worden ist, oder weil eine viel zu neugierige und sensationslüsterne Reporterin regelmäßig vor Carols Haustür auftaucht. 

Zwei Jahre hat es gedauert, bis Val McDermid ihr Team nach einer beruflichen und privaten Katastrophe erneut ins Rennen schickt. Und obwohl noch nicht genug Zeit vergangen ist, um alle Wunden zu heilen, hat es sich gelohnt. Denn die beiden Ermittler haben sich zusammengerauft, um einen raffinierten Serienkiller zu stellen. Einen, der ihnen ebenbürtig ist und gut getarnt im Verborgenen agiert. Deshalb dauert es auch einige Zeit, bis sie dem auf Rache sinnenden Psychopathen gegenüberstehen und ein nicht vorherzusehendes Desaster geschieht. Allerdings ist dieses dermaßen unglücklich erdacht, sodass viele Fans der Serie enttäuscht von dem Ausgang des Buches sind.

Der Schreibstil von Val McDermid ist gewohnt flüssig und lässt nur so über die Seiten fliegen. Kurze Kapitel, interessante Wendungen und ein regelmäßiger Wechsel der Perspektiven sorgen dafür, dass die Spannung auf einem hohen Level verweilt und die Handlung voller Bewegung ist. Dabei haben vor allem die verschiedenartigen Figuren einen großen Anteil daran, dass das dramatische Geschehen abwechslungsreich in Erscheinung tritt. Denn ihre Stärken und Schwächen sind genau wie ihre Motivation und ihre Vorgehensweise nachvollziehbar dargestellt. Wobei es während der umfangreich stattfindenden Ermittlungstätigkeit überwiegend die Mitglieder des Remit-Teams sind, die die Arbeit des eingefahrenen Duos Jordan/Hill mit neuen Impulsen beleben. 

Fazit:
Ein gelungener neuer Fall mit einem schrecklichen Ende, bei dem der Leser nicht sicher sein kann, ob es noch eine Fortsetzung der beliebten Serie gibt.

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