"Passagier 23" von Sebastian Fitzek

Der Polizeipsychologe Martin Schwartz kämpft noch Jahre nach dem Verschwinden seiner Frau und seines kleinen Sohnes mit den Folgen der unfassbaren Tragödie. Ohne jemals darüber nachzudenken, wie zerstörerisch sein Leben seit den verhängnisvollen Ereignissen auf dem Kreuzfahrtschiff geworden ist, nimmt er einen gefährlichen Auftrag nach dem anderen an. Eine Strategie, die nur so lange funktioniert, bis er auf eine vermeintliche Thrillerautorin stößt, die behauptet zu wissen, was damals geschehen ist. Mit dem Ziel, den Verbleib seiner Familie aufzuklären, begibt er sich erneut auf das mit Passagieren vollgestopfte Schiff und wird mit Dingen konfrontiert, die mehr als nur unfassbar sind.

"Passagier 23" ist ein gut funktionierender Psychothriller, der zum einen auf wahre Begebenheiten beruht - denn immer wieder verschwinden Menschen während der Fahrt auf den gigantischen Passagierschiffen -, zum anderen der ausufernden Fantasie von Sebastian Fitzek entspringt. Dabei sind es vor allem die in ihm zutage tretenden und völlig unerklärlichen Vorkommnisse, die den Hörer an das Geschehen fesseln. Deshalb stört es auch wenig, dass dabei die Figuren ins Hintertreffen geraten. Denn sie sind lediglich die Marionetten in einem perfiden Spiel, das von verbrecherischen Machenschaften und grausamen Moralvorstellungen nur so strotzt. 

Gelesen wir der akustische Albtraum von Simon Jäger, der bereits einige Psychothriller des Berliner Autors zu Gehör gebracht hat. Mit seiner unverwechselbar stoischen Art, das auf menschliche Verhaltensweisen basierende Grauen nachempfindbar aufleben zu lassen, beschert er dem Hörer jede Menge Momente, die angefüllt von Unbehagen und aufkommender Angst sind. Egal, ob er ein in Not geratenes Kind verkörpert oder einen traumatisierten Erwachsenen spricht. Stets findet er die richtige Balance zwischen Lautstärke, Tonlage und Tempo und haucht der Figur sein Leben ein.

Fazit:
"Passagier 23" ist ein geschickt arrangierter Psychothriller, der gekonnt mit den Ängsten seiner Hörer spielt und von Schockmomenten und rätselhaften Ereignissen profitiert. Viel Tiefgang allerdings sollte man bei diesem Hörbuch nicht erwarten.

Montag, 26. August 2019

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