Der junge Pfarrer Byron Swift ist in der kleinen Gemeinde Lands End über alle Maßen beliebt. Deshalb mutet es auch seltsam an, dass der Gottesdiener an einem heißen Sommertag vor seiner Kirche fünf Menschen erschießt, bevor er selbst von einem Polizisten getötet wird. Inzwischen nun jährt sich das unerklärliche Massaker zum ersten Mal und darum schickt der „Sydney Morning Herald“ mit Martin Scarsden einen Journalisten dorthin, um zu berichten, was aus der vom Tod heimgesuchten Stadt und ihren traumatisierten Bewohnern geworden ist.
„Outback“ ist das Debüt des australischen Journalisten und Auslandskorrespondenten Chris Hammer, der mit einer angenehm bildhaften Sprache über die dramatischen Ereignisse in Lands End erzählt. Beginnend mit der verwerflichen Tat des Amok laufenden Pfarrers, über die Beziehungen der Bewohner zueinander, bis hin zu den Geschehnissen davor und danach, rollt er die Hintergründe der Bluttat auf, indem er Martin Scarsden in alle nur erdenklichen Richtungen recherchieren lässt. Und schon bald kommt dieser zum Schluss, dass es mehrere Wahrheiten über den im Nachhinein sehr undurchsichtigen Pfarrer gibt. Denn jeder der Bewohner hat eine andere Meinung über ihn. Für die einen war Byron Swift ein fürsorglicher Mann, der sich aufopferungsvoll um die Probleme der Gemeindemitglieder gekümmert hat, die anderen sahen in ihm einen pädophil veranlagten Mann, der es auf ihre Kinder abgesehen hat und dann gibt es da noch die Frauen, für die der gut aussehende Pfarrer ein charismatischer Liebhaber war.
Jede Menge falsche Fährten, gut versteckte Geheimnisse und unlautere Machenschaften pflastern Scarsdens Weg und lassen den erfahrenen Journalisten von einem menschlichen Sumpf in den nächsten schauen. So erfährt er viel über die Nöte der sterbenden Stadt, die sich verzweifelt aufzubäumen versucht und über die Hoffnungslosigkeit der dort lebenden Menschen, die sich längst in ihrem Schicksal ergeben haben. Gleichzeitig treibt er die Ermittlungen in einem Kriminalfall voran, der enorm vielschichtig ist und weitere Verbrechen nach sich zieht. Ein wunderbar spannend arrangierter Plot, der schonungslos in die Tiefe geht und jede noch so kleine Verfehlung ans Licht der Öffentlichkeit zerrt.
Fazit:
„Outback - Fünf tödliche Schüsse. Eine unfassbare Tat. Mehr als eine Wahrheit“ ist ein ungemein fesselnder, psychologisch ausgefeilter und emotional ansprechender Thriller, der neugierig auf weitere Bücher des australischen Journalisten werden lässt.
Montag, 03. Oktober 2019
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