"Der Rache süßer Atem" von Christine Eichel

Die Galerieangestellte Maria wird von ihrem Chef und besten Freund Henry zum emotionalen Pflegefall ernannt, während sie sich selbst als überfällig bezeichnet. Schließlich ist sie fast 40 Jahr alt, hat weder Kind noch Mann und ihre letzte Beziehung endete mit der gleichen Erkenntnis, wie ihre Beziehungen zuvor. Maria wird von den Männern, die sie liebt und mit denen sie eine Familie gründen will, nur benutzt, und sobald es brenzlig für sie wird, einfach entsorgt. Nun aber ist Schluss! Maria hat genug davon, ein Lustobjekt männlicher Egomanen zu sein und schwört bittere Rache.

“Der Rache süßer Atem“ ist ein amüsanter Roman, bei dem es knallhart zur Sache geht. Denn nach einigen katastrophalen Beziehungen und karrieremäßigen Tiefschlägen schmiedet die von Männern schwer enttäuschte und stets viel zu nachsichtige Hauptprotagonistin einen perfiden Plan, bei dem ihr ausgerechnet ein gut aussehender Hauptkommissar in die Quere kommt. Dass es dabei zu einigen Turbulenzen kommt, ist wohl klar und doch hat mich der Roman nicht vollends überzeugt. Beginnend mit der Figur der Maria, die für eine intelligente Doktorandin anfänglich zu naiv und später zu skrupellos dargestellt worden ist, über ihre sonntäglichen Racheaktionen, deren Verlauf trotz immenser Gefährlichkeit zu emotionslos und eintönig geschildert wurde, bis hin zu den wenigen Randfiguren, die, bis auf den Galeristen Henry, farblos und nichtssagend in Erscheinung traten, stimmte das Gesamtkonstrukt einfach nicht. Lediglich das Auftauchen des Kommissars hat einige unvorhersehbare und amüsant zu lesende Wendungen in das Geschehen gebracht und es angenehm belebt. Deshalb ist dieser Roman vor allem Lesern zu empfehlen, die neben einem lockeren Roman und einigen lustigen Szenen, vor allem eine überzeichnete Hauptfigur mögen, die den Löwenanteil des Geschehens bestimmt, und streckenweise wenig nachvollziehbar agiert.

Fazit:
Ein kurzweiliger und flott zu lesender Roman mit einigen kriminellen Elementen, der keinesfalls ernst zu nehmen ist, der leider aber die auf seinem Buchrücken angepriesene Hochspannung vermissen lässt.


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