Katharina
lebt gemeinsam mit ihrem Mann Patrick und dem fünfjährigen Sohn
Timo in einem wunderschönen Haus und könnte zufrieden und glücklich
sein, wenn da nicht die Drohbriefe wären, die ihr Angst einjagen und
der unbekannte Schreiber, der ihre heile Welt zu zerstören droht.
Denn Schreckliches ist in ihrem früheren Leben geschehen, von dem
niemand etwas weiß und das ihr nun zum Verhängnis werden kann.
Deshalb kämpft Katharina mit allen Mitteln darum, den Schatten der
Vergangenheit zu entfliehen und einer nicht wieder gut zu machenden
Schuld, die sie einst ohne Skrupel zu hegen, auf sich geladen hat.
„Mutter
Seelen Allein“ ist ein geschickt erdachter und clever inszenierter
Psychothriller, der bis zum Schluss offenlässt, wer hinter der
Entführung eines kleinen Jungen steckt und damit die entscheidende
Rolle in dem sich immer mehr zuspitzenden Familiendrama spielt. Doch
zunächst einmal lernt der Leser die Hauptfiguren kennen, von denen
jede ein pikantes Geheimnis hat, das besser nicht das Licht der
Öffentlichkeit erblickt. Angefangen mit der Mutter und Ehefrau
Katharina, die schon einmal ein Kind verloren hat, über ihren als
Arzt praktizierenden Mann Patrick, der seine Abende viel zu oft mit
einem imaginären Freund verbringt, bis hin zu dessen Geliebte Sarah,
die Patrick bewusst mit einer Lüge an sich gekettet hat. Und dann
gibt es da noch einen unbekannten Stalker, der nur schwer in die
undurchsichtigen Geschehnisse einzuordnen ist und eine junge Frau
namens Flo, die in einem nebenher laufenden Handlungsstrang um ihre
verlorene Tochter kämpft.
Hass und
Liebe, Angst
und Verzweiflung, Ärger und Wut. Die
Palette an Gefühlen ist groß, die Sabine Trinkaus hier bedient und
die sie mit einer anschaulichen Sprache und passendem Verhalten in
Bilder umsetzt. Deshalb fällt es leicht, in die Geschichte eines
perfiden Rachefeldzuges einzutauchen, die mit allen ihren Emotionen,
mit ihren Figuren, Ereignissen und Handlungsweisen nah an der
Realität angesiedelt ist. Dabei führen geschickt platzierte
Andeutungen und merkwürdig verlaufende Szenen dazu, dass der Leser
immer wieder neu über die Beziehung der Figuren zueinander und das
von ihnen begangene Unrecht nachdenkt, während er gleichzeitig die
Identität eines unbekannten Entführers zu ergründen versucht. Und
da er zu keiner Zeit sicher sein kann, dass das, was er gerade denkt,
wirklich stimmt, reißt ihn die an sich ruhig erzählte Handlung
regelrecht mit.
Fazit:
Ein
subtiler Psychothriller, der es in sich hat und mit einem Ende
überrascht, das so nicht vorherzusehen ist.
Montag, 22. Mai 2019
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