"Mord auf dem Golfplatz" von Agatha Christie


Der dringende Brief eines alten Freundes sorgt dafür, dass Hercule Poirot mit Captain Hastings nach Frankreich reist, wo er dem Multimillionär Paul Renauld in einer prekären Angelegenheit helfen will. Doch kaum sind sie dort angekommen, müssen sie erfahren, dass die Familie des Millionärs in ihrer Villa überfallen worden ist, während Paul Renauld mit Messerstichen im Rücken in einem offenen Grab auf dem Golfplatz liegt. Ein merkwürdiger Fall, der jede Menge Rätsel mit sich bringt und anders ist, als es am Anfang scheint.

„Mord auf dem Golfplatz“ ist nach "Das fehlende Glied in der Kette" der zweite Fall für den exzentrischen Detektiv Hercule Poirot, der bei seiner Suche nach einem perfiden Mörder gegen einen jungen Nebenbuhler kämpfen muss. Einen in Frankreich angesehenen Detektiv, der bei seinen Landsleuten als genial und überaus fähig gilt. Nur Poirot hält nicht sehr viel von ihm. Denn seine Untersuchungsmethoden erweisen sich trotz guter Ansätze als wenig hilfreich und dumm, während es ihm dazu auch nicht gelingt, aus den vorhandenen Spuren die richtigen Schlüsse zu ziehen. Deshalb macht sich Poirot mit Freuden daran, die Lorbeeren für sich zu verbuchen und mit einer Lösung zu überraschen, die voller geistreicher Logik ist.

Ein Fest für Krimiliebhaber, die gut konstruierte Fälle gepaart mit amüsanten Schlagabtauschen mögen und ein kurzweiliges Vergnügen für Leser, denen eine Krimihandlung zum Mitraten gefällt präsentiert Agatha Christie mit diesem Fall, der voller falsch gelegter Spuren ist. Deshalb wird es auch schwer, auf die Lösung zu kommen, die im Nachhinein betrachtet, völlig logisch und beizeiten absehbar ist. Doch die Andeutungen, die in die Handlung eingestreut worden sind, sind so geschickt platziert, dass sie trotz aufmerksamen Lesens schnell zu übersehen sind. Gleichzeitig wird durch eine Liebesbeziehung zwischen Captain Hastings und einer jungen Akrobatin abgelenkt, während Poirot lange Zeit mit seinem gekränkten Ego kämpfen muss.

Fazit:
Ein wendungsreicher, humorvoller und wunderbar undurchsichtiger Fall für Poirot, der streckenweise unerwartet hilflos und zurückhaltend erscheint und dadurch für seine Leser greifbarer und sympathischer wird.

Donnerstag, 27. März 2019

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