"Liebe ist so scheißkompliziert" von Sabine Schoder

Nele Klinger ist 1,90 m groß und schon allein deshalb sind diverse Probleme für sie vorprogrammiert. Denn nicht nur ihr bester Freund und Nachbar Tom schafft es ihr stehend in die Augen zu schauen, auch der Rest ihrer Klassenkameraden ist ein wenig kleiner geraten. Doch an dem Tag, als sie plötzlich mit dem gut aussehenden und sie körperlich überragenden Baskettballstar der Schule zusammenstößt, ist es um sie passiert. Dabei ist sie nicht die einzige, die für Jerome Tessmer schwärmt und so geschieht es, dass sie nach einer wilden Partynacht im Mittelpunkt der schulischen Klatschpresse steht. Allerdings nicht, weil sie mit ihm zusammen war, sondern weil ein Nacktvideo von ihr die Runde macht und Jerome allein die Möglichkeit hatte, es zu drehen. 

"Liebe ist so scheißkompliziert" ist ein humorvoller Jugendroman, der mit einer tollen Heldin kurzweilig unterhält. Dabei ist Nele alles andere als perfekt und träumt wie jedes Mädchen in ihrem Alter davon, mit einem netten Jungen glücklich zu sein. Doch ihre Selbstzweifel sind enorm und stehen ihr, genau wie ihre Körpergröße und die viel zu platte Nase ständig im Weg. Aber nicht nur sie versteckt sich hinter einer Fassade, die wenig von ihrem Inneren verrät. Auch der Basketballstar Jerome zeigt nicht, wer er wirklich ist und sorgt dafür, dass Nele ihm zu Beginn ihrer Bekanntschaft wenig Glauben schenkt. Und dann gibt es da noch eine Reihe weiterer Schüler, die entscheidend für    das angezettelte Durcheinander sind, wie die überaus neugierige Babs, die mit einem Skandalblog regelmäßig für Aufregung sorgt oder Neles picklige Schwester Lea, welche genau wie sie für Jerome schwärmt.

Die turbulenten Geschehnisse werden mit einer ordentlichen Portion Humor in Szene gesetzt, ohne dass die Glaubwürdigkeit auf der Strecke bleibt. Vor allem brisante Themen, wie Mobbing und Drogenmissbrauch werden thematisiert und eine Vielzahl anderer Problemen, die im Leben jugendlicher Schüler an der Tagesordnung sind. Das alles wird aus der Sicht von Nele präsentiert, die als Ich-Erzähler fungiert und tief in ihre Gedankenwelt blicken lässt. Dabei ist es vor allem ihre unbeschwerte Art an die Dinge heranzugehen, die der Geschichte etwas ganz Besonderes verleiht, und ihr Talent, einfach sie selbst zu sein. Hinzu kommt ein im Hintergrund verlaufender Rachefeldzug, für den es erst am Ende eine Erklärung gibt und eine wundervolle Freundschaft, die alle Höhen und Tiefen durchsteht.

Fazit:
Ein turbulenter und gefühlvoller Jugendroman, der sich wunderbar kurzweilig liest und mit einer gelungenen Mischung aus Humor und Glaubwürdigkeit überzeugt.

Montag, 10. September 2018

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