"Ich. Darf. Nicht. Schlafen." von S. J. Watson

Jeden Morgen, wenn Christine in ihrem Bett erwacht, weiß sie nicht, wer der in die Jahre gekommene Mann neben ihr eigentlich ist. Aber nicht nur sein Anblick jagt ihr regelmäßig einen Schrecken ein. Auch das eigene Gesicht im Spiegel ist ihr fremd. Und erst, wenn der ihr unbekannte Ehemann namens Ben die Umstände dieser seltsamen Situation erklärt, wird Christine ruhiger und findet sich mit dem Unvermeidlichen ab. Denn seit einem Unfall ist ihr Gedächtnis gestört und löscht sich, sobald sie tief und fest schläft. Doch plötzlich findet Christine ein Tagebuch, das etwas ganz anderes erzählt und während sie dieses jeden Tag aufs Neue mit ihren Erlebnissen füllt, merkt sie, dass etwas ganz und gar nicht stimmt.

"Ich. Darf. Nicht. Schlafen." ist das Debüt des Londoner Autors S. J. Watson, das mit einer ungewöhnlichen Story fesselt und nach seinem furiosen Start in über 40 Ländern mit Nicole Kidman in der Hauptrolle verfilmt worden ist. Kein Wunder. Kämpft doch in ihm eine verzweifelte Frau jeden Tag aufs Neue darum, wieder sie selbst zu sein und in Erfahrung zu bringen, was viele Jahre zuvor bei einem verhängnisvollen Unfall geschehen ist. Und das, ohne auf ihr Gedächtnis zu bauen oder zu wissen, ob sie ihrem Ehemann Ben und dem sie behandelnden Therapeuten Dr. Nash trauen kann. Lediglich ein Tagebuch übernimmt die hilfreiche Funktion, ein Speicher ihrer Erlebnisse und Recherchen zu sein. Doch ob das funktioniert, sei dahingestellt.

Voll gepackt mit merkwürdigen Begebenheiten, überbordenden Gefühlen und einer stets spürbaren Gefahr versteht es der Thriller bei seinen Lesern ein Unbehagen zu wecken, das die gesamte Handlung über währt. Denn während Christine als Icherzählerin immer wieder auf neue Hinweise stößt, Fotos entdeckt oder Kontakt zu einer ehemaligen Freundin erhält, bleiben berechtigte Zweifel, ob die immer wieder auftauchenden Verdachtsmomente gegen ihren Mann Ben nur Resultate ihrer Krankheit sind oder ob es sie tatsächlich gibt. So leidet, zweifelt und bangt der Leser gemeinsam mit Christine Seite um Seite mit und hofft, dass es ein Ausweg aus der sich immer mehr zuspitzenden Misere gibt. 

Fazit:
Ein bewegender und superspannender Thriller, der einmal begonnen, nur schwer aus der Hand gelegt werden kann. 

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