"Hochsaison" von Jörg Maurer

Ausgerechnet beim Neujahrsspringen stürzt ein Skispringer schwer und der Verdacht steht im Raum, dass er das Opfer eines Anschlags geworden ist. Ein Dilemma, das dem alpenländischen Kurort das Mandat für die Austragung der Olympischen Winterspiele kosten kann. Denn nicht nur „Kaiser“ Franz Beckenbauer war dabei, als der dänische Sportler plötzlich unkontrolliert vom Himmel fiel, sondern auch der IOK-Präsident Jaques Rogge, der vor Ort zur Prüfung weilt. Und während Kommissar Jennerwein umgehend zu ermitteln beginnt, taucht in einem Gipfelbuch ein Bekennerschreiben auf, das die Ankündigung weiterer Anschläge enthält.

„Hochsaison“ ist nach „Fönlage“ der zweite Alpenkrimi von dem hauptberuflichen Kabarettisten Jörg Maurer, in dem er seinen sympathischen und überaus eifrigen Kommissar Hubertus Jennerwein ins Rennen schickt. Dabei scheut er sich nicht, seinen clever erdachten Kriminalfall mit einer ordentlichen Portion herzerfrischendem Humor zu versehen und mit Figuren, die wunderbar skurril erdacht worden sind. Vor allem deshalb sind witzige Szenen und amüsante Schlagabtausche vorprogrammiert, während die Spannung auf einem guten Level verweilt. Denn eine ganze Skination wird hier in enorme Aufregung versetzt, als ein Unbekannter seine Anschläge verübt und hofft und bangt in höchster Not, dass Jennerwein mit seinem Team Ordnung in das Durcheinander bringt.

Der Schreibstil von Jörg Maurer ist angenehm zu lesen und mit vielen bildhaften Vergleichen versehen. Gekonnte Anspielungen auf Land und Leute und regelmäßig verwendete satirische Seitenhiebe zeugen davon, dass er ein guter Menschenkenner und Beobachter ist, während vor allem die originelle Zeichnung seiner vielfältigen Charaktere der stetig voranschreitenden Krimihandlung eine greifbare Authentizität verleiht. Und mittendrin ermittelt ein Kommissar, der ein wenig wie Hugh Grant aussieht und der neben hektischem Gehabe auch mit unverständlichen Fachbegriffen überhaupt nichts anfangen kann. So bringt die Dinge lieber auf den Punkt und sagt ohne Ansehen der vor ihm stehenden Person, was er denkt. 

Fazit:
Ein unterhaltsamer Alpenkrimi, der mit einer guten Mischung aus Verbrechen und Humor überzeugt und mit einem Kommissar, der trotz eines unscheinbaren Äußeren über einen messerscharfen Verstand verfügt. Eine gute Empfehlung für Krimifans, die es gleichermaßen spannend und humorvoll mögen.

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