"Faule Ernte" von Angela L. Forster

Hauptkommissarin Petra Taler kehrt nach einem Urlaub mit Staatsanwalt Jan Lüdersen eher nach Hause zurück, weil sie sich um einen alten Mordfall kümmern will. Denn im Keller des von ihr geerbten Bauernhauses wurden bei Trocknungsarbeiten die Überreste eine Leiche entdeckt, die vor gut einhundert Jahren einem Verbrechen zum Opfer fiel. Doch kaum hat sich die Hauptkommissarin in die Unterlagen der damaligen Bewohner vertieft, wird sie von ihrem Chef auf ein aktuelles Tötungsdelikt angesetzt, in dem es um einen ermordeten Rentner geht. Dieser wurde auf seiner Wohnzimmercouch mit einer Axt hinterrücks niedergestreckt und lässt gleich eine ganze Reihe an verärgerten Familienangehörigen und Nachbarn zurück. Deshalb dauert es auch einige Zeit, bis die Spreu vom Weizen getrennt werden kann und der Täter in seiner ganzen Niedertracht vor ihr steht.

"Faule Ernte" ist der fünfte Fall für die aus München stammende Kommissarin, die nach ihrer Versetzung in den hohen Norden im maroden Bauernhaus ihrer Oma Johanna lebt. Seitdem hat Petra Taler neben diversen Erfahrungen mit Handwerkern auch schon einige Mordermittlungen zum Abschluss gebracht, wobei sich der polizeiinterne Buschfunk sicher ist, dass es erst seit ihrem Erscheinen in Harburg so viele Verbrechen gibt. Ob das wohl an ihren unverständlichen bayerischen Flüchen liegt oder einfach nur Zufall ist, sei dahingestellt. Auf jeden Fall hat die eigensinnige Kommissarin alle Hände voll zu tun, um erneut einen perfiden Mörder zu stellen, der es auf das Hab und Gut eines viel zu freigiebigen Senioren abgesehen hat. Gleichzeitig gibt es auch einige Neuigkeiten im privaten Bereich und ein unerwartetes Geschenk, das für allerhand Aufregung sorgt.

Es macht einfach Spaß, den Krimi zu lesen, der mit einer ordentlichen Portion Humor und menschlichen Schwächen zu Papier gebracht worden ist. Dabei täuscht sich der Leser ungemein, wenn er beim Anblick des Covers zunächst einmal an vergammeltes Obst und akkurat an aneinandergereihte Bäume denkt. Denn der angenehm wendungsreiche und gut durchdachte Fall bietet sehr viel mehr und basiert eher auf schlechte Charaktereigenschaften, als auf Früchte, die zu spät geerntet worden sind. Trotzdem gelingt es dem Leser schnell, die schwarzen Schafe zu durchschauen. Doch da es viel zu viele sind, die im Umkreis des wohlhabenden Rentners auf Beutezug sind, dauert es seine Zeit, bis das schwärzeste von ihnen an den Pranger gestellt werden kann.

Fazit:
Ein lesenswerter Regiokrimi, dessen Handlung mitten aus dem Leben gegriffen ist und der mit einem interessanten und wendungsreichen Kriminalfall kurzweilig unterhält.

Samstag, 19. Januar 2019

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