"Escape Room - Nur drei Stunden" von Chris McGeorge

Der bekannte Fernsehstar und Moderator Morgan Sheppard wird mit Handschellen ans Bett gefesselt in einem Hotelzimmer wach und muss erkennen, dass er in ein perfides Spiel um Leben und Tod geraten ist. Denn kaum hat er die Augen aufgemacht, nimmt er fünf weitere Menschen in seinem Umkreis wahr, die genau wie er nicht wissen, wie sie in das Hotelzimmer geraten sind. Und dann gibt es da noch eine Leiche, die mit Blut besudelt in der Badewanne liegt und einen mit einer Pferdemaske versehenden Unbekannten, der ihnen über einen Monitor die Spielregeln erklärt. Drei Stunden hat Morgan Sheppard von nun an Zeit, um den Mörder unter ihnen zu stellen und zu beweisen, dass er der Top-Ermittler ist, für den er sich seit seiner Kindheit ausgibt.

"Escape Room - Nur drei Stunden" ist der Debütthriller des britischen Autors Chris McGeorge, der eine Vorliebe für Romane von Agatha Christie und Arthur Conan Doyle hegt. Deshalb wundert es nicht, dass die Handlung seines Thrillers so angelegt worden ist, dass die in ihm um ihr Leben kämpfenden Figuren von einigen kniffligen Rätseln stehen. Ein perfides Spiel, das ein zu allem entschlossener Psychopath ins Leben gerufen hat, um seine Rachegelüste zu stillen. Dazu sperrt er ohne Skrupel zu hegen neben seinem berühmten Widersacher weitere Menschen in ein geschlossenes Hotelzimmer ein, von denen jeder ein Mörder sein kann. Dadurch ist von der ersten Minute an eine kaum zu ertragende Stimmung voller Zweifel und Angst vorprogrammiert, die ausreichend Misstrauen zwischen den Anwesenden sät.

Die Figuren in dem geschickt inszenierten Psychospiel sind vielfältig erdacht und verstehen es, den um sein Leben kämpfenden Moderator gekonnt in die Irre zu führen. Wie das junge Mädchen, das psychische Probleme hat und sich regelmäßig unter dem Tisch im Hotelzimmer verkriecht oder der renommierte Anwalt, der alle Anwesenden auf seine Seite zu ziehen versucht. Und dann gibt es da noch neben der im Hotel arbeitenden Reinigungskraft, eine viel zu unscheinbare Kellnerin und einen weiblichen Musicalstar, der mit extensiv auf die Bibel schwört. Sie alle sind in ihren Handlungen nahezu unberechenbar und dadurch fällt es dem drogenabhängigen Moderator unheimlich schwer, auch nur einem von ihnen zu vertrauen.

Ein flüssiger Schreibstil, der undurchsichtig angelegte Plot und einige schockierende Momente sorgen neben den sich öfter entladenen Spannungen zwischen den Figuren dafür, dass der Leser an das Geschehen gefesselt wird. Denn genau, wie sie, möchte er wissen, wer der Tote in der Badewanne ist und welches fatale Ereignis aus der Vergangenheit die Verantwortung für die eingetretene Misere trägt. Dabei sorgen interessante Einschübe aus der Kindheit von Morgan Sheppard dafür, dass das Rätsel allmählich gelüftet wird, während die Verbindung zu dem Toten durch die angestellten Befragungen geklärt werden kann. Ein gut durchdachtes Rachespiel, das allerdings kleine Schwächen besitzt. So wurde das Potenzial der Geschichte nur unzureichend genutzt, sodass die erwartete Spannung ab und an auf der Strecke blieb und auch die viel zu zeitige Auflösung von Morgan Shepparts Geheimnis aus der Kindheit hatte ihren Anteil daran, dass das Finale buchstäblich ins Wasser fiel.

Fazit:Ein unterhaltsamer Locked-Room-Thriller, der auf einer interessanten Idee beruht, seine anfängliche Spannung aber nicht durchgängig halten kann.

Mittwoch, 3. Oktober 2018

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