"Ein letzter Frühling am Rhein" von Frank Wilmes

Das international anerkannte Model Chira Walldorf wird nach einem anonymen Hinweis bei der Polizei in ihrer Luxussuite tot aufgefunden. Mit einem letzten Gruß auf ihrem Körper hat der Mörder kundgetan, dass er sich ihre Schönheit geliehen hat. Deshalb glaubt der Fallanalytiker Dr. Robert Kirsch, dass es eine Frau sein muss, die Chira vergiftet hat. Gemeinsam mit seinem Team nimmt Hauptkommissar Kilian Stockberger vom Düsseldorfer Dezernat für Tötungsdelikte die Ermittlungen auf und bald steht fest, dass dieser Fall nicht in der flimmernden Modewelt gelöst werden kann, sondern in der Kirche, die der Zufluchtsort für gläubige Menschen ist.


„Ein letzter Frühling am Rhein“ ist der erste Fall für Hauptkommissar Kilian Stockberger, der tief in die Welt einer kranken Seele blicken lässt. Dorthin, wo Neid und Missgunst die Sinne vergiften und der Wert der eigenen Vorzüge nicht akzeptiert werden kann. Aber wer ist dieser Mensch, der einen anderen tötet, weil er geblendet von dessen Schönheit ist? Die Ermittlungen führen in verschiedene Richtungen zu Freunden, Nachbarn, einem Stalker und einem Friseur. Wobei Letzterer mit seinen Schulden bei Chira das stichhaltigste Motiv aufweist. Nur die Worte des Mörders an sein Opfer passen so gar nicht zu ihm.

Angenehm facettenreich präsentiert sich dieser Kriminalroman und bietet niveauvolle Unterhaltung in einem oft verrohten oder einfach gehaltenen Genre. Sei es durch die Sprache, die vielfältig und treffend ist, durch die Figuren, die sich tiefgründig und lebensecht präsentieren oder die Verarbeitung von Verhaltensweisen, die gut beobachtet worden sind. Frank Wilmes taucht mit dem von ihm gewählten Ermittlerteam tief in fremde Leben ein und sinniert über Glauben und Wahn. Ein Genuss für alle Krimileser, die mehr als nur Verbrechen erleben möchten und die interessiert an dem Psychogramm einer in sich verworrenen Gesellschaft und der in ihr lebenden Menschen sind.

Fazit und Bewertung:
„Ein letzter Frühling am Rhein“ überzeugt mit einem ungewöhnlichen und wendungsreichen Fall und einem sehr bildhaften Schreibstil, der mit vielen interessanten Details und Betrachtungsweisen aufwarten kann. 
 
Mittwoch, 23. Juni 2021

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