"Die Party - Wer Glück hat, stirbt zuerst" von Jonas Winner

Eine Halloweenparty sollte es sein, ganz im Stil der achtziger Jahre und mit Schulfreunden, die vor mehr als dreißig Jahren schon einmal bei Brandon feiern waren. Nur, dass damals etwas Schreckliches geschah und keiner von ihnen weiß, was es wirklich war. Deshalb sind sie alle auf ihr Wiedersehen gespannt, das hoch über den dunklen Wäldern New Jerichos in einem imposanten Glasbungalow stattfinden soll. Doch kaum sind die Partybesucher angekommen, werden sie von ihrem Gastgeber mit einem Auftritt auf dem Kronleuchter überrascht, in dessen Folge dieser stirbt. Ein tragischer Unfall, der nach dem ersten Schreck durch eine hinterlegte Botschaft des Toten in einem völlig neuen Lichte erscheint. Und plötzlich wird den einstigen Schulfreunden klar, dass die vermeintliche Halloweenparty eine tödliche Falle ist.

"Die Party - Wer Glück hat, stirbt als Erster" ist ein packender Thriller, der die Angst seiner Figuren dazu nutzt, sie gegeneinander auszuspielen. So reisen die als Horrorclown, Voodoopuppe, Werwolf oder Fliege verkleideten Schulfreunde mit großen Erwartungen zu einer Halloweenparty an und müssen eingesperrt in einem Haus erfahren, dass sie allesamt zu Figuren in einem bitterbösen Spiel geworden sind. Denn nur einer von ihnen wird das Spektakel überleben, während alle anderen dem Tod ins Auge sehen. Ein wahrhaft teuflischer Plot, mit dem Jonas Winner hier ins Rennen geht und der seinen Lesern neben eingebauten Gruseleffekten auch einige Leichen beschert. Doch die wahre Gräueltat kommt zum Schluss, wenn das Finale den Leser mit einem vergangenen Verbrechen überrascht, das ungeheuerliche Ausmaße besitzt.

Die Schreibweise von Jonas Winner ist fesselnd und auf das Wesentliche beschränkt. So breitet er ohne große Vorreden das Anliegen eines todkranken Mannes vor den anwesenden Schulfreunden aus und nutzt die daraufhin ausbrechende Panik und Angst, um ordentlich Misstrauen zu streuen. Ein Rezept, das wunderbar funktioniert. Denn von nun an kann keiner dem anderen mehr trauen und plötzlich steht auch noch die Frage nach einem Maulwurf im Raum, der das Vermächtnis des verunfallten Brandon weiterführt. Da sind unkontrollierte Handlungen und wütende Anschuldigungen vorprogrammiert, während die Spannung auf ein Höchstmaß steigt. Das Ganze wird um angenehm kurze Kapitel und Rückblenden in die Vergangenheit ergänzt, sodass der Leser ein rundum gelungenes und nervenaufreibendes Spektakel genießen kann.

Fazit:
Jonas Winner hat es mit seiner geschickt inszenierten und gut in Szene gesetzten Horror-Halloweenparty verstanden, den Leser in den Bann eines mörderischen Komplotts zu ziehen, bei dem nichts so ist, wie es scheint. Ein wunderbar spannendes und schauriges Leseerlebnis, das lange Zeit im Gedächtnis haften bleibt.

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