An seinem 65. Geburtstag nimmt sich Peter Hansen das Leben und lässt seine drei Söhne mit einem maroden Familienunternehmen zurück. Ein Schock für Georg, Richard und Karl, die lange Zeit nicht wussten, wie schlecht es um das berühmte Kaffeekontor steht. Deshalb machen sie sich mit vereinter Kraft und neuen Geschäftsideen daran, ihr Erbe zu retten. Doch der Preis, den sie dafür bezahlen, ist hoch und schon bald ziehen Missgunst und Verrat in ihr Leben ein.
„Die ferne Hoffnung“ ist der erste Teil einer Saga, in der es um die Familie Hansen geht, die seit 1850 ein Kaffeekontor in Hamburg betreibt. Fast 40 Jahre lang läuft ihr Unternehmen reibungslos. Der Handel blüht, die Kassen sind voll und der Familie fehlt es an nichts. Doch plötzlich bricht das Schicksal über sie herein und verändert nicht nur ihr wohl geordnetes Leben, sondern auch sie selbst. Und während der eine zum Kämpfer wird und sich der andere mit Entbehrungen arrangiert, versucht ein weiterer sein Nutzen aus den Umständen zu ziehen.
Bereits auf der ersten Seite lernt der Leser die Mitglieder der Familie kennen. Dabei ist es ist erstaunlich, dass er trotz ihrer nicht geringen Zahl den Überblick behält und jeden von ihnen immer besser kennenlernen kann. Ein Resultat des geschickt erdachten Plots, dessen Handlung abwechselnd an drei verschiedenen Orten spielt und immer nur einen Teil der Familie in seinen Mittelpunkt stellt. Beginnend mit Hamburg, wo Georg als Ältester das Kaffeekontor weiterführt, über eine Kakaoplantage in Kamerun, die Richard zur Erweiterung ihrer Handelswaren betreibt, bis zu hin zu Wien, in der die Kakaobohne bereits die Cafés erobert hat und Karl einen neuen Kontor aufbaut.
Nach einem anfänglich harmonischen Verlauf entstehen später kleine Reiberei, die sich zu verhängnisvollen Problemen mausern. Immer mehr gerät die Handlung in Fahrt und in der Phase, als das Familienunternehmen die Krise allmählich übersteht, geraten ihre Mitglieder in unlösbare Spannungen hinein. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle, die sehr unterhaltsam ist und die Neugier auf weitere, bereits erschienene, Fortsetzungen der Familiensaga erwachen lässt.
Der bewegende Auftakt einer mehrteiligen Familiensaga, die zwar vor historischem Hintergrund angesiedelt ist, ihr sein Augenmerk aber eher auf die persönlichen Schicksale der Figuren und ihr intrigantes Verhalten zueinander lenkt.
Samstag, 06. Juni 2020
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