"Der Todeskünstler" von Cody McFadyen

Der Todeskünstler ist nach Blutlinie der zweite Teil der Reihe um die Agentin Smkoy Barrett, die im FBI für die Analyse von Gewaltverbrechen in Los Angeles tätig ist. Während sie in „Blutlinie“ ihren Mann Matt und die gemeinsame Tochter Alexa durch den äußerst brutalen Killer Joseph Sands verlor und selbst nur mit schwersten Verletzungen überlebte, kehrt im zweiten Teil allmählich Ruhe in ihr Leben ein. Ihre Adoptivtochter Bonnie, mit der sie seit dem Tod der Mutter und ihrer Freundin Annie zusammenlebt, gibt ihr Halt. Allerdings nur bis zu dem Tag, als ein Anruf diese Ruhe zu zerstören droht.


Sarah ein junges Mädchen, das seit einiger Zeit bei neuen Pflegeeltern wohnt, sitzt neben deren grausam zugerichteten Leichen und hält sich eine Waffe an den Kopf. Den einzigen Menschen, den sie zu sprechen verlangt, bevor sie sich endgültig tötet, ist die Agentin Smoky Barrett. Smoky, die gerade im Urlaub weilt, fährt sofort dorthin und ist entsetzt über das, was sie dort sieht. Wie im Trance sitzt das unbekannte Mädchen im elterlichen Schlafzimmer, dessen Wände mit blutigen Mustern beschmiert worden sind.

In seinem Thriller „Der Todeskünstler“ schöpft der Autor Cody McFadyen aus der vollen Palette grausamster Verbrechen. Entführung, Kindesmissbrauch, Vergewaltigungen, Folter, Zwang zu Mord und Selbstmord, Verstümmlung und nicht zu vergessen, verschiedenartigste Spielarten zum Erleiden psychischer Qualen. Ziemlich aufgesetzt erscheint er dadurch, übertrieben bluttriefend und mit unangenehmen Längen. Und genau diese Längen sind es, die den Spannungsbogen immer wieder in sich zusammenfallen lassen.

Dabei besitzt der Autor ein unbestrittenes Talent zum Erzählen. Ob er nun ein paar Leichen und blutige Botschaften mehr oder weniger ins Spiel bringt, sei dahingestellt. Die Geschmäcker sind verschieden. Aber wenn sich permanent Passagen wie aus einem Lehrbuch lesen, Details bis ins Unermessliche erläutert werden, Geschehnisse wiederholt ablaufen und alle einhundert Seiten mindestens einmal die Leidensgeschichte der Hauptprotagonistin erzählt wird, geht das über ein erträgliches Maß hinaus. Deshalb kann man dem Autor nur raten, im nächsten Buch seinen hervorragend erdachten Plot und die durchaus realistisch und lebensecht daherkommenden Charaktere mit Handlungen zu untersetzen, die in gekonnt professioneller Weise spannend erzählt werden

Fazit:

Alles in allem ist „Der Todeskünstler“ ein schockierender und bewegender Thriller, der aber aufgrund seiner Langatmigkeit an Spannung verliert und durch seine, über alle Maßen hinaus mit Grausamkeiten voll gepackten Story, übers Ziel hinausschießt.

Samstag, 27. Juli 2019

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