"Der Möwenschiss-Mord" von Regine Kölpin

Drei Häuser gibt es in Tjarkshausen im Wangerland. Eine Mühle, die dem Rentner Ino gehört, ein Backsteinhaus, in dem die Haushälterin Gerda wohnt und ein weitläufiges Anwesen, auf dem eine Großfamilie zu Hause ist. Und ganz in der Nähe liegt ein kleiner Campingplatz, den der Adelige Sir Archi betreibt und der zum Hauptschauplatz einer Mordermittlung wird. Dabei fängt alles ganz harmlos an, mit einem simplen Beschattungsauftrag, den das Rentnertrio Ino, Gerda und Theda von dem Unternehmer Falko von Walde erhält. Der nämlich glaubt, dass seine Gattin ein Techtelmechtel mit dem benachbarten Wohnwagenbesitzer hat. Doch bevor die Hobbydetektive dem nachgehen können, ist Falko von Walde tot. Erschlagen mit der Markisenkurbel seines Nebenbuhlers, der ausgerechnet der im Ruhestand befindliche Kommissar Traugott Fürchtenicht ist.

„Der Möwenschiss-Mord“ ist der zweite Fall für Ino, Gerda und Theda, die im vergangenen Frühjahr den Mord an dem Kurdirektor Alois Winterscheid aufklären konnten. Damals war auch der kurz vor der Pension stehende Hauptkommissar Traugott Fürchtenicht
als Ermittlungsleiter dabei, während der Eigenbrötler Ino als bekennender Gegner von Alois geplanten Touristenattraktion unter Mord-Verdacht stand. Diesmal aber wendet sich das Blatt und Ino stellt zusammen mit Gerda und Theda die notwendigen Nachforschungen an und der einstige Kommissar wird verdächtigt, ein Mörder zu sein. Dabei ist er nicht er Einzige mit einem stichhaltigen Motiv. Auch seine Frau Else, ihr gemeinsamer Sohn Frieder oder der Möchtegern-Krimiautor Dirk Hauken kommen als Täter infrage. Und zu guter Letzt gibt es noch den Männer-Tischtennisverein, dessen Spendenkasse in Falko von Waldes Vorzeltteppich gewandert ist oder die alte Frau Griese, die in volltrunkenem Zustand bereits den Mord gestanden hat.

Mit viel Liebe zu Land und Leuten, einer ordentlichen Portion Humor und gut erdachten Wendungen hat Regine Kölpin einen Küsten-Krimi geschrieben, der kurzweilig und spannend unterhält. Der Mordfall hat es in sich und der verantwortliche Polizeihauptkommissar Marius Meine befürchtet zurecht, dass das Rentnertrio ihm den Rang abläuft. So werden trickreiche Verhörmethoden und subtile Überredungskünste eingesetzt, Zeugen mit gut gekühltem Klaren abgefüllt und eine Drohne wird genutzt, die den entscheidenden Hinweis bringt. Doch das Beste an diesem Kriminalroman sind die Figuren, die wunderbar schrullig und ein wenig überzeichnet sind und von denen jede für sich gesehen, eine nicht zu unterschätzende Rolle  spielt. Regionale Redewendungen und typische Verhaltensweisen kommen hinzu und runden
den atmosphärischen Küsten-Krimi gekonnt ab.

Fazit und Bewertung:
Es macht Spaß, den zweiten Fall von Ino, Gerda und Theda zu lesen, die als neu gegründete Detektei Ino Tjarks @ Co in einem Mordfall ermitteln. Ein regionaler Krimi, der amüsante Lesestunden verspricht und gleichzeitig zum Miträtseln einlädt.

Sonntag, 23. Mai 2021

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