"Der Komponist" von Jeffery Deaver


Ein kleines Mädchen wird zur Zeugin, wie ein Mann an der Uper East Side entführt wird. Lediglich die Miniaturausführung einer Henkersschlinge bleibt am Tatort zurück und gibt den ermittelnden Beamten jede Menge Rätsel auf. Allerdings nur so lange, bis im Internet ein Video auftaucht, in dem das Opfer an einem Galgen um sein Leben kämpft, während das verzweifelte Keuchen als Backround für eine bekannte Melodie verwendet wird. Ein seltsamer Fall, den der Forensikexperte Lincoln Rhyme zusammen mit seiner Partnerin Amelia Sachs übernimmt, um alles dafür zu tun, um aus den wenigen vorhandenen Spuren die richtigen Schlüsse zu ziehen. Und plötzlich schlägt der Täter erneut wieder zu und entführt in Neapel einen Mann, dessen Todeskampf für ein weiteres grausames Musikstück herhalten soll.

"Der Komponist" ist der dreizehnte Lincoln-Rhyme-Thriller und noch immer hat der nach einem tragischen Unfall an den Rollstuhl gefesselte Forensikexperte Licoln Rhyme nichts von seiner Genialität eingebüßt. Schon allein deshalb verzeiht man ihm recht schnell, dass er seinen Mitmenschen arrogant und unnahbar gegenübertritt tritt, da er mit seinem unerschöpflichen Fachwissen, jeden noch so kniffligen Fall zu lösen versteht. Diesmal aber bekommt es der in seiner Wohnung agierende Spezialist neben einer ungewöhnlich grausamen Mordserie mit ganz besonderen Umständen zu tun. Denn der Musik begeisterte Täter schlägt zur Vollendung seiner zweiten mörderischen Komposition in Neapel zu und zwingt Lincoln Rhyme dorthin zu reisen, um vor Ort den frischen Spuren nachzugehen. Dabei erweist sich die Zusammenarbeit mit den Kollegen anders, als gedacht, weil nicht jeder der zu sein scheint, für den er gehalten wird.

Jeffery Deaver hat es erneut verstanden, einen verzwickten und vielschichtigen Plot zu ersinnen, der seine Leser lange Zeit in Atem hält. Dabei scheut er sich nicht, brisante Themen wie rechte Gewalt oder die Flüchtlingspolitik zu integrieren und dem abwechslungsreichen Geschehen einen aktuellen Anstrich zu verleihen. Hinzu kommt, dass er alle seine Figuren mit ihren menschlichen Schwächen in Szene setzt, sodass es nicht einfach ist, sie zu mögen und ihnen zu vertrauen. Eine für diesen Thriller entbehrliche Gefühlsdusselei, die aufgrund der wendungsreich in Erscheinung tretenden Ereignisse überflüssig ist. Denn die Aufmerksamkeit des Lesers wird von Beginn an auf die erschreckend bestialischen Morde gelenkt und auf Lincoln Rhyme, der sie mit verblüffenden Methoden aufzuklären versteht. 

Fazit:

Ein Forensikexperte in Höchstform, ein Mörder, der mit allen Wassern gewaschen ist und ein Autor, der sein Handwerk versteht. Ein toller Thriller, der beste Unterhaltung verspricht.


Sonntag, 16. Dezember 2018


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