Das Wesen von Arno Strobel

Im Januar 1994 wird die Leiche eines kleinen Mädchens im Aachener Wald gefunden. Die vierjährige Juliane, die nur für kurze Zeit auf einem Spielplatz unbeaufsichtigt war, wurde seit drei Tagen vermisst. Ein dramatischer Fall, den Kriminalhauptkommissar Bernd Menkhoff gemeinsam mit seinem Junior-Partner Kommissar Alexander Seifert übernimmt. Und während es für den dreiundzwanzigjährigen Seifert der erste Mordfall ist, hat sein Kollege bereits ausreichend Erfahrung und ist davon überzeugt, dass der in der Nachbarschaft praktizierende Psychiater Dr. Lichner der Täter ist.

Fünfzehn Jahre danach stehen die Kriminalbeamten Menkhoff und Seifert erneut vor der Tür des Psychiaters, der zwei Jahre zuvor die Haftanstalt verlassen konnte. Wieder suchen sie ein Mädchen, das einer anonymen Anzeige nach, aus der Wohnung des verurteilten Pädophilen verschwunden ist. Diesmal allerdings ist es dessen eigene Tochter. Merkhoff, der geradezu besessen davon ist, den unseriösen Arzt erneut hinter Schloss und Riegel zu bringen, versteht die Meinung seines Kollegen Seifert nicht, der arge Bedenken hegt. Und plötzlich überschlagen sich die Ereignisse als ein weiteres Mädchen verschwunden ist und Seifert sich entscheiden muss, auf wessen Seite er steht.

"Das Wesen" ist ein fesselnder Thriller, der den Leser in einen Sog von Ereignissen reißt, die in zwei Zeitebenen spielen. Da ist zum einen der Mord an einem vierjährigen Mädchen, der 1994 stattgefunden hat und dessen Ermittlungsarbeit in chronologischer Reihenfolge dargestellt wird. Zum anderen werden die Ereignisse dargestellt, die 15 Jahre nach der schrecklichen Tat, die Frage nach der Schuld des verurteilten Psychiaters erneut stellen lassen. Abwechselnd erzählt, eröffnen sie dem Leser ein Szenario, das erschreckende Ausmaße annimmt und sehr wendungsreich vonstattengeht. Dabei bildet die sich aufschaukelnde Rivalität zwischen dem cholerischen Kriminalhauptkommissar Menkhoff und dem zwielichtigen Psychiater Lichner den Kern der Handlung, während der erzählende Alexander Seifert immer wieder zwischen die Fronten gerät. Kurze Kapitel, gut gesetzte Cliffhanger und ein flüssiger Schreibstil ergänzen den gut durchdachten Plot und tun ihr Übriges dazu, die von Beginn an herrschende Spannung zu halten und den Leser in ihren Bann zu ziehen.

Fazit:
Mit "Das Wesen" erwartet den Leser ein spannend inszeniertes Katz- und Maus-Spiel, das von den Rivalitäten seiner Charaktere lebt und es sich nicht nehmen lässt, das Böse im Menschen zu offenbaren.


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