"Das Ritual des Wassers" von Eva García Sáenz

Inspektor Ayala, der als Profiling-Experte bei der Kriminalpolizei von Vitoria tätig ist, leidet noch immer unter den Folgen einer schweren Verletzung, die ihm während seines letzten Falles zugefügt worden ist. Deshalb befindet er sich noch im Krankenstand, als seine Jugendliebe Annabel tot aufgefunden wird. Nach dem Vorbild eines keltischen Opferrituals hat sie ihr Peiniger an den Füßen hängend in einem historischen Wasserkessel ertränkt. Ayala, der die schändliche Tat an einer schwangeren Frau nicht fassen kann, setzt alles daran, das er gemeinsam mit seiner Kollegin Estíbaliz in diesem Fall ermitteln darf. Und schon bald stellt sich heraus, dass der Mörder es auf Menschen abgesehen hat, die schon bald Eltern werden, genau wie seine Chefin Alba und er. 

„Das Ritual es Wassers“ ist der zweite Fall mit Inspector Unai López de Ayala, der von Freunden und Kollegen nur Kraken genannt wird und ein persönliches Interesse an der Klärung der ungewöhnlichen Mordserie hat. Doch bevor er überhaupt offiziell auf die Jagd nach dem Täter gehen kann, muss er sich erst einmal seinen eigenen Dämonen stellen und beweisen, dass er trotz vorhandenem Handicap einsatzfähig ist. Danach aber gibt es kein Halten mehr und der in den Dienst zurückgekehrte Profiler taucht tief in vergangenes Unrecht und in falsch verstandene Freundschaften ein und muss erfahren, dass eine damit einhergehende Gier nach Rache niemals erlischt. 

Voll gepackt mit einer ganzen Reihe an Morden, mit einem Ermittlerteam, das gleichermaßen kompetent und eigensinnig ist und mit Zeitebenen, die Gegenwart und Vergangenheit beleuchten, präsentiert sich der Plot als sehr komplex und wendungsreich. Darüber hinaus kommt neben dem erzählenden Kraken auch der Mörder zu Wort, der tief in seine Gedanken schauen lässt. Und eine rätselhafte Serie von Suiziden spielt ebenfalls eine Rolle, bei der junge Frauen erfroren an der kantabrischen Küste aufgefunden worden sind. Dadurch bleibt die Spannung auf einem hohen Level, weil ständig etwas Neues geschieht oder wichtige Hinweise gefunden werden. Auch der Umstand, dass der aufmerksame Leser beizeiten die eine oder andere Vermutung hegt oder gar den Mörder beim Namen nennen kann, stört hier wenig. Denn die Vielfalt an Ereignissen und Handlungssträngen sorgt dafür, dass dieser Thriller nur schwer beiseitegelegt werden kann. 

Fazit: 
Ein sehr fesselnder zweiter Fall für Inspector Ayala, der durch seine komplexe Handlung und die mit ihnen verbundenen Rätsel angenehm tiefgründig unterhält.

Mittwoch, 13. November 2019

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