"Das Labyrinth des Fauns" von Cornelia Funke

Die 13-jährige Opfelia zieht mit ihrer hochschwangeren Mutter in die Berge, wo sie an der Seite des Hauptmanns Vidal ihren Kindern ein besseres Leben ermöglichen will. Doch anstatt mit Liebe empfangen zu werden, herrschen in ihrem neuen Heim erbarmungslose Grausamkeiten vor. Deshalb flüchtet Ofelia immer öfter in eine Welt der Magie, die in den dichten Wäldern der Berge zu finden ist und geheimnisvolle Wesen in sich birgt. Dort trifft sie auch auf einen Faun, der von ihr die Lösung dreier Aufgaben verlangt, um zu bewiesen, dass sie die lang gesuchte Prinzessin ist. Wird es ihr gelingen für immer der brutalen Wirklichkeit zu entfliehen, oder ist das Böse überall? 


"Das Labyrinth des Fauns" von Cornelia Funke ist die Romanadaption des Fantasydramas „Pan´s Labyrinth“ von Guillermo del Toro, das als Film bereits sehr erfolgreich war. Als tragisches Märchen für Erwachsene kam es in die Kinos und hat vor allem durch seine Bezüge zur spanischen Geschichte des vergangenen Jahrhunderts und die damit verbundene Fantasiewelt eines zu dieser Zeit lebenden Kindes überzeugt. Denn Ofelias Flucht aus der Wirklichkeit erfolgte nur, weil sie mit der Hartherzigkeit und Barbarei ihres Stiefvaters nicht umgehen konnte und sich für ihr eigenes Überleben einen fiktiven Ort geschaffen hat. 

Cornelia Funke erzählt die märchenhafte Geschichte mit einer bildhaften und poetischen Sprache und lässt ihre Figuren sehr lebendig erscheinen. Deshalb schließt der Leser die mutige Ofelia schnell in sein Herz, die einerseits mit kindlicher Fantasie in einer Traumwelt lebt, andererseits ungemein tapfer an der Seite ihrer Mutter steht. Und dann gibt es da noch den Faun, der nett und unberechenbar ist oder Vidals Angestellte Mercedes, die Ofelia zu helfen versucht. Ergänzt wird das erschreckend düstere und doch sehr magische Geschehen mit einigen schwarz-weißen Zeichnungen von Cornelia Funke und zur Handlung passenden Illustrationen des Künstlers Allen Williams, wodurch der Leser auch visuell tief in die eindrucksvoll beschriebenen Ereignisse eintauchen kann. 

Fazit: 
Ein sehr düsteres und horrorlastiges Märchen, das ausschließlich für Erwachsene geeignet ist und mit seinen zwei Welten gleichermaßen fesselt und schockiert.

Sonntag, 15. September 2019 



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