"Das krumme Haus" von Agatha Christie

Am Ende des Zweiten Weltkrieges lernt der Diplomat Charles Hayward in Ägypten die junge Sophia Leonides kennen, die für das Außenministerium tätig ist. Er verliebt sich in sie und schon bald steht fest, dass Charles nach seiner Rückkehr in die Heimat um ihre Hand anhalten wird. Doch die geplante Verlobung findet nicht statt, da Sophias Großvater Aristide Leonides heimtückisch ermordet worden ist. Denn von nun an ermittelt Scotland Yard in dem großen krummen Haus, in dem der tyrannische Millionär zusammen mit Sophia und weiteren Familienmitgliedern aus drei Generationen wohnhaft war. Und jeder von ihnen kann der Mörder sein. 

„Das krumme Haus“ ist eines der Lieblingsbücher von Agatha Christie und wurde im Jahr 1951 erstmals ins Deutsche übersetzt und in dieser Fassung in den Buchhandel gebracht. Ein klassischer Whodunit Krimi mit einer begrenzten Anzahl an Verdächtigen und einer Auflösung, die am Ende völlig überrascht dabei allerdings auch schlüssig ist. Doch zunächst einmal wird, wie bei Agatha Christie gewohnt, das Naheliegende durch viele falsche Fährten und interessante Figurenkonstellationen überdeckt, sodass der Leser gefangen von den zwar nicht unwichtigen, aber doch ins Leere führenden Nebenhandlungen ist.

Der Erzähler des wunderbar kniffligen Falls ist der Diplomat Charles, dessen Vater bei Scotland Yard tätig ist, von dem er viele wichtige Informationen bezieht. Deshalb stört es auch nicht, dass weder die scharfsinnige Miss Marple noch der belgische Detective Hercule Poirot auf der Bildfläche erscheinen. Denn Charles mit seinem Beschützerinstinkt und als quasi Betroffener macht seine Sache gut und reiht sich mit diplomatischem Geschick in die Riege der mit Eifer ermittelnden Personen ein. Trotzdem merkt der Leser recht schnell, dass dieser weder die Erfahrung noch die Cleverness von Agatha Christies sonstigen Detectiven besitzt, was dem Krimi selbst einen völlig eigenen Stil verleiht.

Fazit:
Ein toller Mitratekrimi mit vielen Verstrickungen, facettenreichen Figuren und einem angenehm überraschenden Schluss.

Donnerstag, 30. Mai 2019

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