"Das korsische Begräbnis" von Vitu Falconi

Ein altes Familiengeheimnis sorgt dafür, dass der bekannte Pariser Schriftsteller Eric Marchand Hals über Kopf nach Korsika reist, wo einst seine Urgroßmutter zu Hause war. Das jedenfalls besagen alte Unterlagen, die Eric nach dem Tod seiner Mutter fand und denen er nun auf den Grund gehen will. Doch kaum ist er dort angekommen, gerät er auch schon in eine Blutfehde hinein, die ihm das Leben kosten kann. Aber nicht nur er versucht, sich gegen einen dort ansässigen Clan zu stellen. Auch Chefinspektor Mahmoud Clément bekommt es mit der einflussreichen Familie zu tun, als er ein tödliches Attentat auf den stellvertretender Bürgermeister aufklären will.

"Das korsische Begräbnis" ist der Auftakt zu einer Krimireihe mit dem französischen Schriftsteller Eric Marchand, der mit Vorliebe über das organisierte Verbrechen und seine Vernetzung im In- und Ausland schreibt. Kein Wunder also, dass er genau, wie sein abgewrackter Kommissar Figuret ein Faible für die Aufklärung von Verbrechen hat und sogar der Polizei in seinem Heimatland bei der Aufklärung von 4 Fällen behilflich war. Nun aber gerät er selbst in ein mörderisches Komplott hinein, das ungeahnte Ausmaße besitzt und mit einstigen Vergeltungsschlägen und perfiden Racheplänen zusammenhängt.

Thomas Thiemeyer, der hier unter dem Pseudonym Vitu Falconi einen ungewöhnlichen Ermittler ins Rennen schickt, hat bereits mehrere erfolgreiche Fantasy- und Jugendthriller verfasst. Mit seiner neuen Figur, dem Schriftsteller Eric Marchand, wendet er sich erstmalig dem klassischen Kriminalroman zu, lässt ihn aber nicht etwa in Deutschland spielen, sondern in Korsika, wo auch heute noch mafiöse Strukturen zu finden sind. Eine interessante Wahl, die seine Leser an einen Ort voller Gegensätze führt und ihnen dabei die Schönheit der im Mittelmeer liegenden Insel näherbringt.

Erzählt wird der wunderbar atmosphärische Kriminalroman in einem eher sachlichen und auf das Wesentliche beruhenden Schreibstil, der wenig Platz für Emotionen lässt, dafür aber der Handlung einen großen Spielraum einräumt. So gibt es gleich zu Beginn ein Mord, der einen guten Einblick in die Zwistigkeiten zweier Familienclans bietet und die Grundlage für Eric Marchands Probleme erklärt. Doch obwohl auch im weiteren Verlauf viel geschieht, bleibt die Spannung zunächst auf der Strecke, zieht aber später enorm an. Gleichzeitig wird einem Großteil der Figuren nur eine Nebenrolle eingeräumt, in der sie blass und farblos bleiben, während der Leser Eric Marchand sowie seine kurzzeitige Vermieterin Madame Borghetti und die Ex-Frau seines Rivalen Mateu besser kennenlernt.

Fazit:
Ein durchwachsener Einstieg in eine neue Krimireihe, die in dem Urlaubsparadies Korsika angesiedelt ist, wo gleich mehrere handfeste Verbrechen geschehen. Doch trotz des schleppenden Beginns überzeugt er vor allem durch seine Hauptfigur Eric Marchand, der hoffentlich in seinem nächsten Fall beizeiten dramatische Verwicklungen durchleben muss.

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