"Das Extrawurscht-Manöver" von Franz Hafermeyer

Die Assistentin einer reichen Schmuckhändlerin wird vermisst, und gerade als Privatdetektiv Sven Schäfer einen ersten Hinweis zu ihrem Aufenthaltsort erhält, ist sie auch schon tot. Ein Desaster, das der ehemalige Polizist nur schwer verwinden kann. Vor allem, weil der Mörder noch am Tatort war und nach einer wilden Schießerei spurlos verschwunden ist. Nur ein kleiner Mops bleibt als einziger Zeuge zurück und bringt Schäfer auf eine ungewöhnliche Idee. So erzählt er überall herum, dass der Mord beobachtet worden ist und hofft, dass der Täter dadurch einen Fehler begeht. Und obwohl die hinzugerufene Kommissarin Elsa Dorn mit dem absonderlichen Vorhaben ihres Freundes Schäfer nicht viel anfangen kann, ist sie letztendlich doch erstaunt, wie gewinnbringend dieser ist.

„Das Extrawurscht-Manöver“ ist der dritte Einsatz für das ungleiche Ermittlerduo Elsa Dorn und Sven Schäfer, deren Fälle bei Weitem nicht so beschaulich ablaufen, wie es das Cover vermuten lässt. Denn neben einem brutal verübten Mord plagt sich die Augsburger Kommissarin mit rivalisierenden Banden und Menschenhandel herum, während der zu allem entschlossene Detektiv bei der Schießerei in der Lagerhalle sogar verletzt worden ist. Zwar nur mit einem Splitter im Gesicht. Aber immerhin. Deshalb mutet auch der Einsatz eines verfressenen Mopses als Köder für einen Mörder etwas seltsam an und auch seine zum Einsatz kommenden Hinterlassenschaften entbehren jeglicher Professionalität. Doch wenn es der Klärung eines Mordfalles dienlich ist, nimmt der Leser sogar ein wenig Schabernack in Kauf. 

Der Autor Franz Hafermeyer, ein Pseudonym, hinter dem ein echter bayerischer Kommissar steckt, versteht es seine Leser mit einem knallharten Fall und einer ordentlichen Portion Humor fesselnd zu unterhalten. Dabei kommen neben gut ausgearbeiteten Figuren auch lokale Besonderheiten nicht zu kurz und lassen eine Atmosphäre erleben, die wie geschaffen für ein aufregendes Leseerlebnis ist. Die Handlung selbst wird abwechselnd in zwei unterschiedlichen Strängen erzählt, die, wie sich jeder denken kann, am Ende zusammenführen. Doch bis es so weit ist und gleich eine ganze Serie von Morden aufgeklärt werden kann, verfolgt der Leser zunächst, wie der Privatdetektiv verschiedene Spuren verfolgt, wobei ein kleiner Mops ziemlich hilfreich ist, während die Kommissarin im Rotlichtmilieu agiert, um den Drahtziehern eines Menschenhändlerrings beizukommen. Eine nervenaufreibende Angelegenheit, die nichts für zartbesaitete Gemüter ist und ungeahnt dramatisch und turbulent verläuft.

Fazit:
Ein spannender und knallharter Schwabenkrimi, der trotz Humor und Lokalkolorit mehr als nur ein regionales Schmankerl ist. 

Samstag, 26. Januar 2019

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