"Das Fundstück" von Frank Kodiak

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Im Laderaum eines Fernbusses wird ein herrenloser Koffer gefunden, der zwei Gefrierbeutel mit abgetrennten Gliedmaßen enthält. Ein Schock für den Fahrer, der sich nicht erklären kann, wie der grausame Fund dorthin gekommen ist. Doch er wird nicht der Einzige bleiben, der eine solche Fracht entdeckt. Auch in Berlin taucht ein Koffer mit makabrem Inhalt auf, wobei es diesmal vier Gefrierbeutel sind, die er in sich verbirgt. Und jedem dieser Gepäckstücke wurde eine Botschaft beigelegt, die eher Rätsel aufgibt, als ihre Herkunft erklärt. Deshalb nehmen mit dem Bremer Kommissar Olav Thorn und seiner Berliner Kollegin Leonie Grün gleich zwei versierte Ermittler die Verfolgung des Täters auf, der auch noch in weiteren Städten seine Spuren hinterlässt.

„Der Fund“ ist ein spannender und nah an der Realität angesiedelter Thriller, der bereits von der ersten Seite an nervenaufreibende Unterhaltung verspricht. Sei es durch einen vermummten Mann, der nachts in fremde Wohnungen eindringt oder einen skrupellosen Mörder, der seinen Opfern bei lebendigem Leib Körperteile abtrennt. Eine rasante und wendungsreiche Verbrecherjagd, die nichts für zartbesaitete Gemüter ist. Denn immer wieder entstehen grausame Bilder im Kopf des Lesers während er, genau wie die Kommissare auch, auf eine schnelle Ergreifung des Täters hofft. Nur ist dieser den Ermittlern immer einen Schritt voraus und nutzt die Unberechenbarkeit des Zufalls für sich aus, wodurch es für seine Handlungen keinen Algorithmus gibt.

Kurze Kapitel, eine flüssige Schreibweise und ein stetiger Wechsel zwischen verschiedenen Handlungssträngen treiben das Geschehen voran, während ein düsteres Setting und der zu allem entschlossene Täter für ausreichend Gänsehautmomente sorgt. Nur beim Finale hapert es ein wenig, das viel zu seicht angelegt worden ist und den in diesem Fall erwarteten knallharten Showdown leider vermissen lässt. Dafür aber hat Frank Kodiak, hinter dem der bekannte Thrillerautor Andreas Winkelmann steckt zwei Ermittler ins Rennen geschickt, die in ihren Handlungsweisen und Emotionen nachvollziehbar angelegt worden sind und sich trotz ihrer unterschiedlichen Art wunderbar ergänzen.

Fazit:
Ein spannender, blutiger und wendungsreicher Thriller, der seinen Ausgang lange Zeit nicht erahnen lässt und wunderbar kurzweilig unterhält. 
 
Sonntag, 26. Januar 2020

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