Penibel
gefaltete Hemden, korrekt gestapelte Anzughosen und systematisch sortierte
Socken. Die Redakteurin Phoebe Stuard ist entsetzt, als sie ihren Koffer
auspacken will. Denn das, was sie nach dem Öffnen des Deckels vor sich sieht, sind
nicht etwa die am Flughafen noch schnell gekauften und in den Koffer gestopften
Dessous, sondern die akribisch angeordneten Sachen eines Mannes.
Zur
gleichen Zeit öffnet der Schriftsteller David im Büro des Literaturagenten
Harry seinen Koffer, um ein überarbeitetes Manuskript zu entnehmen. Doch
anstatt die Vorarbeit für einen neuen Bestseller unter seiner Kleidung
hervorzuziehen, starrt er voller Entsetzen auf ein ungewohntes Chaos, das aus
Spitzenunterwäsche und neonfarbenen Sportschuhen besteht.
„New York
Diaries" ist eine kurzweilige und mit einem ganz eigenen Zauber einhergehende
Reihe von Liebesromanen, die die deutsche Autorin Anne Freytag unter ihrem
Pseudonym Ally Taylor im Wechsel mit ihrer Kollegin Adriana Popescu alias
Carrie Price schreibt. Angesiedelt im Zentrum von New York City, wo ein
ziemlich abgewracktes Wohnhaus namens Knights Building steht, spielen die
einzelnen Episoden, die unabhängig voneinander gelesen werden können. Hier
leben eine Reihe von Frauen, die einen neuen Anfang wagen oder einfach nur
ungestört ihrem Tagwerk nachgehen. Von ihnen und ihren Träumen, von unerfüllten
Hoffnungen und aufregenden Erlebnissen wird in den amüsanten und turbulenten Geschichten
erzählt und von ihrem Glück, einen zu ihnen passenden Menschen zu finden.
Phoebe ist
eine liebenswerte Figur, die hoffnungslos chaotisch ist, als Literaturagentin
aber den richtigen Riecher für interessante Storys besitzt. Deshalb zögert sie
auch nicht lange, als sie in dem fremden Koffer ein Manuskript entdeckt, das
ihre Neugierde weckt. Doch wer glaubt, dass nur Frauen gern in fremden Sachen
stöbern, der irrt. Auch der Schriftsteller David, der als das Gegenstück von
Phoebe das Geschehen bestimmt, beginnt im Tagebuch der unbekannten Fremden zu
lesen, das ganz persönliche Gedanken an einen Mann namens Leo hält. So lernen
sich die beiden unbekannten Menschen langsam kennen und beginnen sich plötzlich
nach dem jeweils anderen auf den Straßen New Yorks umzusehen.
Wunderbar
flüssig und herrlich romantisch erzählt, weiß die Geschichte von Phoebe den
Leser in seinen Bann zu ziehen. Seite für Seite fiebert er mit und hofft, dass
es mit den beiden sympathischen Hauptfiguren ein gutes Ende nimmt. Dabei trifft
er erneut auf Figuren, die er aus den Vorgängerromanen kennt, und erfährt ein
wenig von Zoe, die als junge Möchtegernschauspielerin ihren ersten Auftritt im
Folgeband hat. Voller Leben und schicksalhafter Ereignisse steckt dieses Buch,
das ein wenig verträumt, ein wenig surreal und ein wenig witzig ist. Eine gute
Mischung, die angenehm unterhält und schöne Lesestunden beschert.
Fazit:
Eine
märchenhafte Lovestory in einer faszinierenden Stadt, die sich niemand der
zauberhafte Geschichten mag, entgehen lassen sollte.
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