"Blinde Rache" von Leo Born

https://www.amazon.de/gp/product/3404178718/ref=as_li_qf_asin_il_tl?ie=UTF8&tag=kriminesbuech-21&creative=6742&linkCode=as2&creativeASIN=3404178718&linkId=398afbb5451f1e8b28aa1686c1861b22In Frankfurt wird einer der führenden Köpfe der kroatischen Mafia bestialisch ermordet. Und egal, wie sehr sich die dortige Mordkommission auch bemüht, niemand will etwas gesehen haben und sagt über die unlauteren Geschäfte des Toten aus. Deshalb kommt ihrem frustrierten Chef die Rückkehr der unbeliebten Polizeioberkommissarin Maria Billinsky gerade recht, weswegen er ihr den aussichtslosen Fall kurzerhand überträgt. Doch kaum hat eigenwillige Ermittlerin erste Recherchen angestellt, steckt sie auch schon in einem Sumpf aus verschiedenartigen Verbrechen fest und gerät immer mehr in gefährliche Situationen hinein. Und erst, als das Mitglied einer regionalen Rockerbande ähnlich grausam wie der Mafiaboss hingerichtet wird und Maria den Tipp eines Informanten erhält, kommt Bewegung in die Ermittlungen. Von nun an nimmt Maria einen selbst ernannten Racheengel aufs Korn, der neben den Kandidaten auf seiner Todesliste auch die unbequeme Kommissarin aus dem Weg räumen will.

"Blinde Rache" ist der Auftakt für Polizeioberkommissarin Mara Billinsky, die als Ermittlerin nicht den üblichen Klischees einer ehrgeizigen Polizistin entspricht. Weil sie durch ihr Äußeres eher an eine Punkerbraut denken lässt, als an eine Gesetzeshüterin, der man bedingungslos vertraut. Aber auch ihre Arbeitsweise fügt sich nicht reibungslos in die gewohnten Abläufe auf dem Polizeipräsidium ein. Denn das, was sie antreibt, ist nicht der Wunsch nach Erfolg, sondern das Streben nach Gerechtigkeit. So hat Mara als Tochter einer ermordeten Mutter beizeiten gelernt, dass dem Bösen nur schwer beizukommen ist und es viel zu viele unaufgeklärte Verbrechen gibt. Aber nicht nur diese Erkenntnis hat sie geprägt. Auch die Ignoranz ihres Vaters trägt dazu bei, dass sie anderen Menschen nur schwer vertraut und lieber wie ein einsamer Wolf auf die Jagd nach dem Abschaum der Gesellschaft geht. Eine unbequeme und hartnäckige Frau, die sich nichts aus vorgegebene Zwänge macht und durch ihre Andersartigkeit nur schwer zu mögen ist.

Der von Beginn an undurchsichtige Fall verläuft enorm dramatisch und rasant. Dabei sind es nicht nur die wendungsreichen Ermittlungen oder die Querelen zwischen den Figuren, die den Leser von Spannung und Neugier getrieben, über die Seiten jagen, sondern es ist vor allem die Verbrechensserie an sich, die ein Opfer nach dem anderen fordert, ohne dass ein Muster zu erkennen ist. Das alles wird von Leo Born in einem flüssigen und mit vielen bildhaften Beschreibungen angereicherten Schreibstil erzählt und lässt eine Atmosphäre entstehen, die unangenehm düster und von Angst geprägt in Erscheinung tritt. Angefangen mit den detailreichen Schilderungen bei dem Anblick der Folteropfer über die gefährlichen Situationen, die Mara Billinsy bei ihren Alleingängen durchleben muss bis hin zu den Mobbingattacken ihrer Kollegen gehen die dramatischen Ereignisse dem Leser sehr nah und so fiebert er bis zum Ende hin mit, weil er den Drahtzieher der bestialischen Verbrechen unbedingt hinter Gittern sehen will.

Fazit:
Ein enorm spannender und teilweise recht brutaler Thriller, der mit einer ungewöhnlichen Ermittlerin in Erscheinung tritt und nervenaufreibende Lesestunden verspricht.

Sonntag, 10. Februar 2019

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