"Baltrumer Badezeit" von Ulrike Barow

Der Inselpolizist Michael Röder langweilt sich. Seine Kollegen weihen ihn nicht in ihre Ermittlungen ein, da er krankgeschrieben ist, während seine Frau Sandra mit ihm den sonnigen Tag am Strand verbringen will. Doch zum Glück führt ihn ein erster Spaziergang in die Dünen, wo ein junger Rettungsschwimmer mit einem Stich in den Rücken ermordet worden ist. Ein Aufsehen erregender Fall, den sein Auricher Kollege Arndt Kleemann übernimmt, dessen erste Spur zu einem Kollegen führt. Denn Oberkommissar Peter Zinkel, der zurzeit als Aushilfe auf Baltrum ist und hat verschwiegen, dass er am Abend zuvor mit dem Toten in Streit geraten ist. Derweil stellt der außer Gefecht gesetzte Michael Röder Recherchen zu einem zechprellenden Pärchen an und gerät letztendlich doch noch in die Ermittlungen um den Mörder des Rettungsschwimmers hinein.

„Baltrumer Badezeit“ ist der zehnte Fall für Oberkommissar Michael Röder, der gerade erst eine Lungenentzündung überstanden hat und sich nach Meinung seiner Ärztin auf jeden Fall noch schonen muss. Nur, wie er sein Nichtstun ertragen soll, das hat sie nicht gesagt. Deshalb versucht er mit allen Mitteln, an Informationen zu kommen, als ein toter Rettungsschwimmer zusammengesunken im Dünensand sitzt. Doch auch ein zweiter Mord nutzt ihm wenig. Der verantwortliche Kommissar hält ihn aus den Ermittlungen raus. So streift er frustriert durch die Dünen, spielt mit einem kleinen jungen Ball und läuft zu seinem Unwillen regelmäßig einem inselbekannten Querulanten über den Weg.

Eine ruhige und beschauliche Atmosphäre, vielseitig und lebensnahe Figuren und eine Kriminalermittlung, die gut zum Mitraten geeignet ist, prägen den Baltrumer Inselkrimi, der von der ersten Seite an gut unterhält. Sei es durch den zunächst undurchsichtigen Fall, der sich erst entwickeln muss, durch wunderbare Landschaftsbeschreibungen, die Urlaubsfeeling aufkommen lassen oder durch einen zu den Insulanern passenden Humor, der mit einer heiteren Gelassenheit im Einklang steht. Ulrike Barow versteht es, ihre Leser auch ohne atemberaubende Spannung zu fesseln und in eine Handlung zu ziehen, die von den unterschiedlichen Schicksalen ihrer Figuren lebt. Und obwohl der Mörder bereits in der Mitte des Buches von aufmerksamen Lesern enttarnt werden kann, macht das Lesen bis zum Ende hin Spaß..

Fazit und Bewertung:
Ein ruhiger Krimi mit viel Inselflair, einem sichtlich leidenden Kommissar und einer sonnigen Augustwoche, die es in sich hat. 

Samstag, 13. März 2021


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