"Agatha Raisin und der tote Richter" von M. C. Beaton

Ein wunderschönes Leben hat sich die erfolgreiche PR-Beraterin Agatha Raisin erträumt, mit einem eigenen Cottage in den Cotswolds, wo sie sich von nun an zur Ruhe setzen will. Doch kaum ist ihr Unternehmen verkauft und das Cottage bezahlt, merkt Agatha, dass es gar nicht so einfach ist, in der ländlichen Gegend zu wohnen. Denn das Dorf hat seine eigenen Regeln und die Nachbarn akzeptieren die Neuhinzugezogene erst einmal nicht. Deshalb schmiedet Agatha einen Plan und nimmt mit einer in London gekauften Feinkost-Quiche am örtlichen Backwettbewerb teil. Nur, dass ihre Spinatkreation mit giftigen Wasserschierling versehen worden ist und einer der Preisrichter dadurch zu Tode kommt, hat Agatha nicht geahnt. Und so steht sie schon bald als Betrügerin und Mörderin da, während sie mit allen Mitteln versucht, dem wahren Täter auf die Schliche zu kommen. 

„Agatha Raisin und der tote Richter“ ist der erste Fall für die bodenständige Geschäftsfrau aus London, den sie in Cotsworlds zu lösen gedenkt, während sie mit den Gepflogenheiten der eingeschworenen Dorfgemeinschaft große Probleme hat. Schließlich ist sie es gewohnt, dass sie stets ihren Willen erhält und im Mittelpunkt des Interesses anderer Menschen steht. Nun aber wird ihr vor der eigenen Haustür skrupellos die kalte Schulter gezeigt, was in Agathas Augen einer Kampfansage gleicht. Mit Bergen von Spenden schleicht sie sich bei der Pfarrersfrau ein oder zahlt Erpressungsgelder für Informationen, die für ihre Mordermittlungen wichtig sind. Dass sie dabei von einem Fettnäpfchen in das Nächste tappt, stört sie wenig. Denn Agatha hat ein Ziel, dass sie mit allen Mitteln erreichen will, während ihre sich selbst auferlegte Mission immer gefährlicher wird. 

Erzählt werden die amüsanten und manchmal auch bedrohlich werdenden Abenteuer aus Agathas Sicht, sodass der Leser jederzeit ihre wechselnden Gedanken und die darauf folgenden Handlungsweisen gut nachverfolgen kann. Dadurch merkt er schnell, dass die neu gewonnene Rolle als Cottagebesitzerin inmitten dörflicher Querelen noch ungewohnt für die einst knallharte Unternehmerin ist, weswegen sie manchmal gut kalkuliert und messerscharf agiert und dann wiederum unsicher und schwach. Je nachdem, wie ihre derzeitige Position und ihre Stimmungslage gerade ist. Ein wunderbar kurzweiliges Lesevergnügen, das von der Wankelmütigkeit der neuen Dorfbewohnerin profitiert und Lust auf weitere Fälle mit der liebenswerten und chaotischen Agatha Raisin macht.

Fazit:
Ein unterhaltsamer Krimi mit einem überschaubaren Fall, wunderbar schrulligen Dorfbewohnern und einer Hobbydetektivin, die angenehm menschlich und unvollkommen ist. 

Freitag, 21. Juni 2019



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