„Monteperdido – das Dorf der verschwundenen Mädchen“ von Augustin Martinez

Auf dem Weg von der Schule nach Hause verschwinden die beiden elfjährigen Freundinnen Ana und Lucia spurlos. Eine groß angelegte Suchaktion bringt nicht den gewünschten Erfolg. Und während die Ungewissheit über den Verbleib der beiden Mädchen den Familien schwer zu schaffen macht, geht das Leben in dem kleinen Bergdorf Monteperdido schon bald wieder seinen gewohnten Gang. Bis zu dem Tag, an dem die inzwischen sechzehnjährige Ana wieder auftaucht und die Suche nach ihrer Freundin Lucia von vorne beginnt.

„Monteperdido – das Dorf der verschwundenen Mädchen“ ist ein Kriminalroman, der vor allem von dem ganz besonderen Beziehungsgeflecht einer eingeschworenen Dorfgemeinschaft und dem daraus merkwürdig anmutenden Zusammenwirken seiner Bewohner lebt. Dabei spielen vor allem wohl gehütete Geheimnisse und persönliche Eigenheiten eine große Rolle und sorgen dafür, dass eine Atmosphäre voller Misstrauen und Angst entsteht. Ein wahrer Hexenkessel an Emotionen, der nur schwer zu beherrschen ist und das zu einer Zeit, als ein schweres Verbrechen geschieht.

Kein Wunder also, dass jeder seinen Nachbarn kritisch beäugt, dass keiner mehr dem anderen traut und falsche Beschuldigungen an der Tagesordnung sind. Denn beinahe jeder der wenigen Bewohner hat etwas zu verbergen und bemüht sich nun ganz besonders darum, dass es auch so bleibt. Und genau in dieser schwierigen Situation tauchen mit den für die Klärung des Verbrechens zuständigen Ermittlern des LKA Madrid plötzlich zwei Fremde in Monteperdido auf und stellen das ganze Dorf auf den Kopf. Eine unberechenbare Situation entsteht, die eine ganz eigene Dynamik entwickelt.

Das alles wird von Augustin Martinez wie von einem fremden Beobachter mit einer sachlich distanzierten Sicht auf die Ereignisse erzählt. Allerdings läst er es sich zu keiner Zeit nehmen,  ausreichend verdeckte Hinweise zu streuen und in Vergessenheit gerate Vermutungen neu  aufleben zu lassen. Und immer, wenn der Leser glaubt, hinter die Drahtzieher der verübten Verbrechen gekommen zu sein, stellt er schon bald darauf fest, dass er ordentlich auf dem Holzweg ist. Ein Krimi, der geschickt mit Emotionen und Wahrnehmungen spielt und mit den Eigenarten seiner Figuren.

Fazit:
„Monteperdido – das Dorf der verschwundenen Mädchen“ ist ein ganz besonderer Kriminalroman, der eine eigene düstere Stimmung entfacht und trotz Schwankungen im Spannungsverlauf ungemein fesselt.

1 Kommentar:

  1. Das klingt unheimlich spannend, ich habe mir den Titel des Buches gleich mal aufgeschrieben, das ist genau sowas was ich unheimlich gerne lese. Danke für die ausführliche Rezi! Liebe Grüße

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