"Scherbennacht" von Nicole Neubauer

Auf ihrer täglichen Joggingtour stolpert eine junge Polizistin über einen toten Kollegen, der mit seiner eigenen Waffe regelrecht hingerichtet wurde. Doch anstatt mit Kommissar Waechter und seinem Team zu kooperieren, sorgt ihr Gruppenführer dafür, dass die zu einer Eliteeinheit gehörenden Beamtin kaum noch zu sprechen ist. Zur gleichen Zeit tobt in der Münchener Innenstadt der Mob. Und während Straßenschlachten eskalieren und Polizeiautos in Brand geraten, verfolgt die Münchener Mordkommission eine heiße Spur. Die allerdings hat nichts mit den katastrophalen Zuständen in der bayerischen Landeshauptstadt zu tun, sondern führt in die eigenen Reihen, wo die Aufrollung eines alten Falls mehr als nur Unzulänglichkeiten ans Tageslicht bringt.

"Scherbennacht" ist nach "Kellerkind" und "Moorfeuer" der dritte Teil der Reihe um den Ersten Hauptkommissar Michael Waechter und seine Münchner Mordkommission des K 11. Einer eingeschworenen Gruppe, in der jeder seinen Platz einnimmt, um mit hoher Effizienz gemeinsam zu ermitteln. Da ist zum einen Waechter selbst, der zwar im Dienst wunderbar funktioniert, bei dem aber zu Hause das blanke Chaos herrscht. Oder der aus dem Krankenstand geholte Hannes Brandl, der aufgrund seiner gesundheitlichen Probleme sehr empfindsam reagiert, dafür aber engagiert seinen Dienst versieht. Und dann gibt es noch einen Kollegen, dessen Stärke sein Schweigen ist oder eine frisch gebackene Hauptkommissarin, die wunderbar schlagfertig ist und das richtige Gespür für komplexe Fälle besitzt. Vor allem durch ihr Zusammenspiel und durch die zutage tretenden menschlichen Probleme erscheint die Ermittlungsarbeit wunderbar real.

Nicole Neubauer verfügt über einen Schreibstil, der einerseits sachlich ist, andererseits durch seine mitreißende Art den Leser unmittelbar ins Geschehen versetzt. Ohne ausufernd zu werden, berichtet sie bis ins Detail, wie die Ermittlungsarbeit verläuft und mit welchen Problemen sich ihre Figuren herumplagen müssen. Gleichzeitig baut sie geschickt brisante Themen in die Handlung ein, sodass der Leser nicht nur von dem eigentlichen Fall gefesselt wird, sondern auch von seinem Drumherum. 

Fazit:
"Scherbennacht" ist ein nah an der Realität angesiedelter Kriminalroman, der mit interessanten Charakteren und einem wendungsreichen Fall spannend zu unterhalten versteht.

2 Kommentare:

  1. Das Buch kenne ich noch gar nicht, hört sich aber suuuper an deine Rezi! Werde es auf jeden Fall auch lesen! Liebe Grüße

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  2. Hallo Krimine,

    das klingt gut, endlich mal ein Krimi, der sich realistisch anhört und nicht mit merkwürdigen Zufällen hinkonstruiert wird.

    LG Barbara

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