"Schattenfänger" von Sheila Bugler


https://www.droemer-knaur.de/buch/9047968/schattenfaengerWenn es Nacht wird, schleicht er in ihr Haus, wühlt in ihrer Wäsche und ergötzt sich daran, ihr beim Schlafen zuzusehen. Ein Stalker, der es auf die alleinstehende Empfangsdame einer Immobilienfirma abgesehen hat und der verängstigten Frau am Morgen eine frisch gekochte Tasse Tee und eine eingewickelte Rose auf den Küchentisch stellt. Doch sie ist nicht die Einzige, deren Haus nicht mehr sicher ist. Denn kurz nach ihr erscheint bei Detective Inspector Ellen Kelly eine weitere Frau, die von den heimlichen Besuchen eines Unbekannten und den von ihm hinterlassenen Aufmerksamkeiten erzählt. Ellen, die nach einer längeren Zwangspause in den Dienst zurückgekehrt ist, geht den seltsamen Vorkommnissen nach und hat schon bald einen schrecklichen Verdacht, der auch ihr Leben auf den Kopf stellen wird.

„Schattenfänger“ ist der zweite Fall für die Londoner Ermittlerin Ellen Kelly, die bei ihrem letzten Fall einen Verbrecher erschossen hat und sich seit dem in psychologischer Behandlung befindet. Aber nicht nur dieser Vorfall macht ihr zu schaffen. Auch der vor drei Jahren erlittene Unfalltod ihres Mannes setzt ihr ordentlich zu. Trotzdem ist sie endlich so weit, sich auf eine neue Beziehung einzulassen, obwohl sie für zwei Kinder zu sorgen hat. Eine sehr bodenständige Polizistin, die ganz normale alltägliche Probleme hat und somit wunderbar authentisch und glaubhaft erscheint. Wie auch der Rest der Figuren, die der Leser in dem Buch kennenlernt, obwohl nicht alle so sympathisch, wie DI Ellen Kelly sind.

Der Fall, mit dem sich Ellen Kelly und ihr Team beschäftigen, ist gut erdacht und präsentiert einige Wendungen, die so nicht vorherzusehen sind. Doch trotz der gelungenen Idee vermag es Sheila Burger nicht, das in ihm steckende Potenzial auszuschöpfen. Zu spannungsarm plätschert die Handlung vor sich hin, ohne nervenaufreibende Szenen, ohne eskalierende Dialoge und ohne ermittlerische Höhepunkte. Auch eine in Thrillern oft vorhandene psychologische Komponente und die von ihr ausgehende kaum auszuhaltende Anspannung ist nicht zu finden. Lediglich das Finale wurde wunderbar dramatisch in Szene gesetzt, was einfach zu wenig ist.

Fazit:
„Schattenfänger“ ist ein kurzweiliger Thriller mit starken Figuren und interessanten Wendungen, der allerdings die erwartete Spannung vermissen lässt.

 

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