Wenn es Nacht
wird, schleicht er in ihr Haus, wühlt in ihrer Wäsche und ergötzt sich daran,
ihr beim Schlafen zuzusehen. Ein Stalker, der es auf die alleinstehende
Empfangsdame einer Immobilienfirma abgesehen hat und der verängstigten Frau am
Morgen eine frisch gekochte Tasse Tee und eine eingewickelte Rose auf den
Küchentisch stellt. Doch sie ist nicht die Einzige, deren Haus nicht mehr
sicher ist. Denn kurz nach ihr erscheint bei Detective Inspector Ellen Kelly eine
weitere Frau, die von den heimlichen Besuchen eines Unbekannten und den von ihm
hinterlassenen Aufmerksamkeiten erzählt. Ellen, die nach einer längeren
Zwangspause in den Dienst zurückgekehrt ist, geht den seltsamen Vorkommnissen
nach und hat schon bald einen schrecklichen Verdacht, der auch ihr Leben auf
den Kopf stellen wird.
„Schattenfänger“
ist der zweite Fall für die Londoner Ermittlerin Ellen Kelly, die bei ihrem
letzten Fall einen Verbrecher erschossen hat und sich seit dem in
psychologischer Behandlung befindet. Aber nicht nur dieser Vorfall macht ihr zu
schaffen. Auch der vor drei Jahren erlittene Unfalltod ihres Mannes setzt ihr
ordentlich zu. Trotzdem ist sie endlich so weit, sich auf eine neue Beziehung
einzulassen, obwohl sie für zwei Kinder zu sorgen hat. Eine sehr bodenständige
Polizistin, die ganz normale alltägliche Probleme hat und somit wunderbar
authentisch und glaubhaft erscheint. Wie auch der Rest der Figuren, die der
Leser in dem Buch kennenlernt, obwohl nicht alle so sympathisch, wie DI Ellen
Kelly sind.
Der Fall,
mit dem sich Ellen Kelly und ihr Team beschäftigen, ist gut erdacht und
präsentiert einige Wendungen, die so nicht vorherzusehen sind. Doch trotz der
gelungenen Idee vermag es Sheila Burger nicht, das in ihm steckende Potenzial
auszuschöpfen. Zu spannungsarm plätschert die Handlung vor sich hin, ohne nervenaufreibende
Szenen, ohne eskalierende Dialoge und ohne ermittlerische Höhepunkte. Auch eine
in Thrillern oft vorhandene psychologische Komponente und die von ihr
ausgehende kaum auszuhaltende Anspannung ist nicht zu finden. Lediglich das
Finale wurde wunderbar dramatisch in Szene gesetzt, was einfach zu wenig ist.
Fazit:
„Schattenfänger“
ist ein kurzweiliger Thriller mit starken Figuren und interessanten Wendungen,
der allerdings die erwartete Spannung vermissen lässt.
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