Das
gepflegte Nichtstun ist das Maß aller Dinge, jedenfalls, wenn man dem Autor
Björn Kern Glauben schenken kann. Einfach mal die Seele baumeln lassen, sich
auf sich selbst besinnen und Unnützes weglassen. Eine gute Botschaft in der
heutigen, sehr hektischen Zeit. Dabei ist es nicht immer einfach, sein Tun
unvoreingenommen zu betrachten und Nutzloses vom Nützlichen zu trennen.
Beispiele hierfür hat der Autor genug. Und obwohl er die meisten seiner
alltäglichen Episoden überspitzt darstellt, kann sich der Leser in einigen der
dargestellten Erlebnisse sogar selber wiedererkennen. Denn wer hat sich nicht
schon einmal über die Probleme mit einer Telefonhotline aufgeregt oder ist
einem vorbeidüsenden Auto gerade noch so entkommen? Situationen, die mit einer
geschickten Taktik des Nichtstuns vermieden werden können, wobei gelegentliche
Rückschläge vorprogrammiert sind.
Humorvoll geschrieben und
mit mehr als nur einem Augenzwinkern erzählt, nimmt der Autor keinesfalls eine
Wertung vor und versucht, richtig oder falsch herauszustellen. Vielmehr geht es
darum, ein gutes Maß für sich zu finden und auf Dauer glücklich zu sein. Der
eine halt mit viel Gewusel, wie sein märkischer Nachbar im Oderbruch, der
andere mit weniger Tamtam, wie seine glücklichen französischen Freunde. Ein
humorvolles Statement also, das aber auch einige Mankos besitzt. So werden Beobachtungen
oder Erlebnissen in diesem Buch wahllos aneinandergereiht, einen roten Faden gibt
es nicht und deshalb erscheint die Auswahl eher konfus, als gut durchdacht.
Fazit:
Lesen oder
nicht lesen, das ist hier die Frage, die ganz einfach zu beantworten ist. Diejenigen,
die ein paar nette und lustige Episoden unter dem Motto „Das Beste, was wir tun
können, ist nichts“ genießen möchten, die sind hier genau richtig. Die anderen
aber, die vom Autor Ratschläge zur bessern Bewältigung des mit Terminen
vollgestopften Alltags erwarten, die sind mit diesem Buch schlecht beraten.
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