Im Norden
Londons treibt ein Killer sein Unwesen, der bereits drei Mädchen ermordet hat. Mit
dem Wort „Sorry“ auf den Schenkeln geschrieben, wurden ihre leblosen Körper im
Wald entdeckt, ohne dass ihr Mörder sie geschändet hat. Und während alle
Bemühungen, den Täter zu finden im Sande verlaufen, schlägt der Killer erneut
wieder zu. Diesmal ist es die siebenjährige Poppy Glover, die inmitten einer
Menschenmenge vor einem Eiswagen verschwindet und wie die anderen Mädchen tot
in einem Waldstück aufgefunden wird. Zwar ist auch diesmal nicht klar, ob ein
Einzeltäter oder ein geheim agierender Pädophilenring hinter den Verbrechen
steckt. Aber die Zuversicht wächst, mit den neuen Spuren einen Durchbruch zu
erzielen und dem sogenannten Kenwood-Killer endlich das Handwerk legen zu können.
„Du stirbst
nicht allein“ ist nach „Während du stirbst“ der zweite Thriller der Londoner
Autorin Tamy Cohen, die es versteht, das Grauen in ihren Büchern aufleben zu
lassen. Denn es gibt nichts Schlimmeres, als das eigene Kind zu vermissen und nach
Stunden der Hoffnung und Angst zu erfahren, dass es von einem Fremden getötet worden
ist. Ein Albtraum, der kein Ende nimmt und der in dem neuen Fall der
Opferschutzbeamtin Leanne Miller gleich vier Familien betrifft. Menschen, deren
Schicksal durch den tragischen Verlust eng miteinander verbunden ist. Deshalb
gründen sie eine Selbsthilfegruppe und
versuchen sich gegenseitig beizustehen. Doch niemand von ihnen weiß, was der
andere vor allen verbirgt.
Erzählt
wird das traumatische Geschehen aus verschiedenen Perspektiven und
unterschiedlichen Zeitebenen heraus. So lernt der Leser zum einen die Familien
der getöteten Mädchen kennen und erfährt, welche Auswirkungen das jeweilige
Verbrechen auf ihr Leben hat. Zum anderen ist er dabei, wenn eine einst
erfolgreiche Journalistin verzweifelt versucht, mit einer unseriösen Berichterstattung
die ins Stocken geratene Karriere in Gang zu bringen und dann wiederum schaut
er den Ermittlern bei ihrer lange Zeit erfolglosen und überaus nervenaufreibenden
Arbeit zu und hofft, dass sie bald den Mörder finden. Figuren, die lebensecht
beschrieben sind und genauso mannigfaltig in Erscheinung treten, wie die
Ereignisse selbst.
Eine
flüssige Erzählweise, ständig wechselnde Szenen und geschickt gesetzte
Andeutungen sorgen dafür, dass der Leser in den Bann der Geschichte gezogen
wird. Allerdings sollte er das Buch nicht übermäßig oft zur Seite legen. Denn
viele Figuren und abwechselnd erzählte Handlungsstränge benötigen einige
Aufmerksamkeit, um ihr Zusammenspiel zu verstehen, während der geschickt
konstruierte Plot seine volle Wirkung nur entfalten kann, wenn der Überblick
behalten wird.
Fazit:
„Du stirbst
nicht allein“ ist ein eher ruhiger Thriller, der viel aus dem Leben seiner
Figuren erzählt, gleichzeitig aber auch die Jagd nach einem perfiden Killer in
den Mittelpunkt seiner Handlung stellt. Mit einem überraschenden Ende versehen
versteht er es, nicht nur die auf Hochtouren arbeitenden Ermittler lange Zeit
zu täuschen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Mit Nutzung dieses Formulars erklärst Du Dich mit der Speicherung & Verarbeitung Deiner Daten durch diese Website einverstanden. Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung (https://krimines-buecherblog.blogspot.de/p/datenschutz.html) und in der Datenschutzerklärung von Google.