Als der
fünfjährig Gavin Daly mitten in der Nacht erwacht wird er Zeuge, wie fremde
Männer seinen Vater entführen und seine Mutter töten. Ein traumatisches
Erlebnis, das ihn sein ganzes Leben lang verfolgt und dafür Sorge trägt, dass
Gavin grausame Rache schwört. Doch zunächst einmal werden er und seine
Schwester Aileen von einer Tante nach Irland gebracht, wo sie ihre Kindheit verleben
werden. Bevor aber das Schiff mit ihnen an Bord den Hafen New Yorks verlässt,
überreicht ein fremder Bote Gavin ein Paket, in dem sich neben einer Uhr seines
Vaters, ein Zettel mit Namen und eine Pistole befinden. „Achte auf die Zahlen!“,
sagt der Fremde noch, bevor er in der Menschenmenge verschwindet, während
Garvin völlig perplex über den merkwürdigen Vorfall ist.
90 Jahre später
wird Aileen bei einem Raubüberfall in ihrem Haus schwer verletzt und stirbt an
den Folgen der brutalen Tat. Ihr Bruder Garvin, dem neben dem Tod der geliebten
Schwester, der Verlust der väterlichen Uhr besonders zu schaffen macht, denkt
an seinen Racheschwur und beginnt, die Täter zu jagen. Aber nicht nur er
versucht, ihnen auf die Spur zu kommen, auch Detective Superintendent Roy Grace
ist hinter den Mördern her und stellt während der von ihm geführten Ermittlungen fest, dass die verstorbene Aileen
ein ganz besonderes Interesse an den Verbrecherbanden New Yorks besaß.
"Die
Zeit läuft" ist der neunte Fall für Roy Grace, der bereits in seinem
ersten Fall mit dem Titel „Stirb ewig“ unter Beweis stellen konnte, was in ihm
steckt. Auch damals kam er einem furchtbaren Verbrechen auf die Spur und das
mit einem enorm hohen Tempo und vielen Überraschungen. Inzwischen nun ist der
ambitionierte Ermittler zwar etwas ruhiger geworden, versteht es aber immer
noch die Spielarten der Verbrecher zu durchschauen und ihnen über kurz oder
lang, das Handwerk zu legen. Doch zunächst einmal wird er mit seinem Team auf
einige falsche Fährten gelockt und muss mit akribischer Polizeiarbeit die Spreu
vom Weizen trennen. Doch seine Gründlichkeit wird belohnt und schon bald stößt
er auf eine heiße Spur, die viel mit der Vergangenheit des Geschwisterpaares zu
tun hat.
Ein
spannender Einstieg, kurze Kapitel, geschickt gesetzte Cliffhanger und
interessante Figuren. Peter James weiß, wie er seine Leser bei der Stange
halten kann und einen durchgängigen Spannungsbogen erzeugt. Und doch ist er im
neunten Fall des britischen
Detectivs von
der Routine abgewichen und hat Grace mit einem ausufernden Privatleben und
weiteren Problemfällen, wie dem Prozess gegen einen gefassten Verbrecher,
versehen. Eine Tatsache, die im Zusammenhang mit den vielen Figuren und der
Schilderung ihres Umfeldes ein wenig die Spannung raubt, Fans von Roy Grace
aber die Möglichkeit gibt, tiefer in dessen Leben einzutauchen.
Fazit:
Ein vielschichtiger
und komplexer Kriminalroman, der auch ohne die Kenntnis seiner Vorgänger
gelesen werden kann, in dem sich Peter James aber zu oft in unwichtige Details verliert.
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