"Das Porzellanmädchen" von Max Bentow

Luna Moor wurde mit 16 Jahren von einem Psychopathen entführt und erlebte ein wahres Martyrium. Nun 12 Jahre danach kehrt sie an den Ort des Geschehens zurück, um ein Buch über ihr Trauma zu schreiben. Denn Luna ist eine erfolgreiche Thrillerautorin, die bereits einige Bücher veröffentlich hat und gekonnt von dem Bösen im Menschen erzählt. Doch anstatt sich allein mit dem Haus im Wald und den schrecklichen Erlebnissen auseinanderzusetzen, nimmt sie den Sohn einer Freundin mit. Und obwohl Leon verspricht, jeden Tag in die Schule zu gehen, hält er sich in der Nähe des Hauses auf und erlebt merkwürdige Dinge, die Luna in einem völlig anderen Licht erscheinen lassen. Plötzlich ist nicht mehr klar, ob sie wirklich das Opfer ist oder gar selbst eine Mörderin.

"Das Porzellanmädchen" ist ein undurchsichtiger Psychothriller, den Max Bentow gewohnt spannend und mit einer ordentlichen Portion Grauen erzählt. Diesmal allerdings lässt er seinen Kultermittler Nils Trojan ruhen und sorgt mit einer bis dato unbekannten Thrillerautorin und einer längst vergessenen Horrorpuppe dafür, dass der Leser an das Geschehen gefesselt wird. Dabei ist das, was er in Brandenburgs Wäldern erlebt keine leichte Kost. Da spielen menschliche Körperteile und eine gut geschärfte Axt eine Rolle oder lauern Gefahren, die von einem aufdringlichen Stalker und einem untergetauchten Mörder ausgehen. Und mittendrin in dem von bedrohlichen Situationen durchsetzten Plot himmelt ein fünfzehnjähriger Jugendlicher die mit seiner Mutter befreundete Thrillerautorin an und merkt nicht, wie er in den Sog von verbecherischen Machenschaften gerät.

Erzählt wird die düstere und teilweise beklemmende Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Luna und Leon heraus. Darüber hinaus erhält der Leser Einblicke in das Manuskript, an dem Luna arbeitet und in dem sie von ihrer Entführung und den schrecklichen Erlebnissen mit einem Psychopathen erzählt. Eine Mischung, die von persönlichen Empfindungen und Wahrnehmungen geprägt ist und zum einen tief in die Gedankenwelt der Figuren eintauchen lässt, zum anderen aber auch eine schreckliche Geschichte erzählt.

Fazit:
"Das Porzellanmädchen" ist ein spannender und Psychothriller, der von seiner bedrohlichen Atmosphäre lebt und  lange Zeit offen lässt, was Fiktion und was Wirklichkeit ist.

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