Die Fotografin Rachel schwebt im siebenten Himmel, nachdem
sie den gut aussehenden und charmanten Anwalt David Kerthen kennengelernt hat.
Bereits acht Wochen später heiratet sie ihn und zieht nach Cornwall, wo David
mit seinem siebenjährigen Sohn Jamie in einem imposanten Herrenhaus lebt. Doch
das gemeinsame Glück wird schon bald von der Vergangenheit überschattet. Denn nicht
nur Jamie, der seine Mutter durch einen tragischen Unfall verloren hat, wird
von Albträumen und Visionen geplagt, auch Rachel hat mit unwirklichen
Erscheinungen zu kämpfen. Als dann auch noch Jamie behauptet, seine Mutter
getroffen zu haben und zu wissen, dass Rachel Weihnachten nicht mehr lebt,
überschlagen sich die Ereignisse. Plötzlich weiß niemand mehr, was Wahn und was
Wirklichkeit ist und eine verhängnisvolle Entwicklung nimmt ihren Lauf.
„Stiefkind“ ist nach „Eisige Schwestern“ der zweite Thriller
des englischen Bestsellerautors und preisgekrönten Reisejournalisten S.K.
Tremayne, der nach einem gemächlichen Einstieg allmählich in Fahrt gerät und
mit einem undurchschaubaren Plot gut unterhält. Dabei sind es viele kleine
Szenen, plötzliche Bemerkungen oder aufkommende Gefühlsregungen, die in ihrer
Kombination dazu führen, dass die beiden Hauptpersonen immer unsicherer werden
und Dinge wahrnehmen, die es so nicht gibt. Doch allein in einem großen
abgelegenen Haus nehmen die Ängste überhand und die Grenze zwischen Fiktion und
Wahrheit verschwimmt. Hinzu kommt, dass Rachels gut betuchter Ehemann nicht der
ist, für den man ihn am Anfang hält und dass Jamie, sowie auch Rachel nach
einem traumatischen Erlebnis in der Vergangenheit empfänglich für weitere
Schicksalsschläge sind. Das alles wir von S.K. Tremayne in einem fesselnden
Schreibstil erzählt und obwohl einige Passagen im Buch sehr konstruiert wirken
und die Ausführungen über den Bergbau zu umfangreich sind, baut sich eine
stetig steigende Spannungskurve auf.
Fazit:
Ein lesenswerter Thriller, der trotz kleiner Schwächen packende
Lesestunden verspricht.
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