Auf seiner
nächtlichen Tour durch die Straßen der kroatischen Hafenstadt Rijeka findet der
Mitarbeiter eines Reinigungsunternehmens einen toten Mann, der inmitten einer
großen Blutlache liegt. Ein Fall für Inspektorin Sandra Horvat und ihr Team,
die bereits am frühen Morgen damit beginnen, erste Ermittlungen anzustellen. Allerdings
bringen einige sofort angestellte Befragungen der Nachbarn keinen Erfolg und
weitere Zeugen sind nicht in Sicht. Grund genug, etwas genauer in das Umfeld des
Mordopfers schauen, wo es bald erste Ansätze für ein Tatmotiv gibt. Fast zur
gleichen Zeit wird eine 75-jährige Frau mit ihrem Schnellkopftopf erschlagen,
und während die Mordkommission auch in diesem Fall zunächst einmal im Trüben
fischt, stellt sich plötzlich heraus, dass beide Taten zusammenhängen.
„Mord mit
Meerblick“ ist das Debüt der Autorin Ranka Nikolic, die als Kind mit ihren
Eltern von Kroatien nach Deutschland kam. Kein Wunder also, dass ihr erster
Kriminalroman in der Hafenstadt Rijeka spielt, die als drittgrößte Metropole
Kroatiens ein gut besuchter Urlaubsort ist. Hier lernt der Leser vor einer
atemberaubenden Kulisse nicht nur die pulsierende Stadt und ihre Bewohner
kennen, sondern erhält auch einen kleinen Einblick in die bewegende Geschichte
des Landes. Doch vor allem stehen im Mittelpunkt des atmosphärischen Romans die
Ermittlungen zu zwei brutalen Verbrechen, die dem vierköpfigen Team der
Mordkommission von Rijeka ordentlich zu schaffen machen.
Erzählt
werden die eher unspektakulär verlaufenden Ereignisse in chronologischer
Reihenfolge, ohne die sonst üblichen Verfolgungsjagden oder andere
Effekthascherei. Deshalb erscheint der Kriminalroman ungewohnt ruhig, hat es
aber trotzdem in sich und liefert durch die in ihm akribisch geführten
Ermittlungen ausreichend Material, um eigene Vermutungen anzustellen. Ob diese
allerdings richtig sind, offenbart sich erst ganz zum Schluss. Bis dahin wird
der Leser durch immer wieder neue Wendungen und humorvoll geführten Dialogen der
Ermittler gut unterhalten, die sich trotz unterschiedlicher
Charaktereigenschaften und persönlicher Handicaps in ihrem täglichen
Miteinander gut verstehen.
Fazit:
„Mord mit
Meerblick“ ist ein eher schlichter Kriminalroman mit einem ganz eigenen,
manchmal etwas rauen Charme, der dem wahren Leben sehr nahe kommt und mit
angenehm realistischen Figuren, bei denen es Spaß macht, sie mit allen ihren
Eigenarten kennenzulernen.
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